„Shin Godzilla“ – Filmrezension

Ooops…kein Poster verfügbar

Die Kultechse aus Japan ist wieder da – und so zerstörerisch wie eh und je!

„Shin Godzilla“ ist für mich die erste nicht amerikanische Verfilmung dieses Stoffs, die ich gesehen habe. Ausgehend von der bisherigen Kritik der Japaner an den Adaptionen der Amerikaner (speziell der Blockbuster aus dem Jahre 1998 für den Emmerich verantwortlich zeichnete scheint den Japanern übel aufgestoßen zu sein) war ich schon einigermaßen gespannt, was denn nun das Heimatland Godzillas mit ihm anstellen würde. Die Antwort auf diese Frage viel allerdings etwas ernüchternd aus. 

Das liegt vor allem daran, dass sich die Handlung meiner Meinung nach nicht wesentlich von den bisherigen amerikanischen Vorgängern unterscheidet – Godzilla beschließt eines Tages, die sicheren Tiefen des weiten Ozeans hinter sich zu lassen und große Teile Tokios dem Erdboden gleich zu machen. Die japanische Regierung versucht ihr Möglichstes, um die Krise einzudämmen und das monströse unbekannte Geschöpf unschädlich zu machen. Der einzige größere Unterschied zwischen den amerikanischen Werken und diesem hier ist, dass die Japaner den Fokus des Films weniger auf Godzilla selbst legen, sondern eher auf die politischen und bürokratischen Verstrickungen, die so ein „Angriff“ mit sich brächte. Dadurch bekommt der Streifen einen sehr gesetzten und realistischen Ton, welcher auch noch durch die Inszenierung unterstrichen wird – zeitweise hat man das Gefühl, als würde man der Presseberichterstattung einer Kabinettssitzung beiwohnen, da bei jedem Menschen, der auch nur einen Satz sagt, sofort Name und Funktion eingeblendet werden. Außerdem wechselt der Stil stellenweise über zu Found Footage und hand-held camera was den Effekt noch zusätzlich untermauert. Allerdings fokussiert sich der Film dann glücklicherweise doch auf ein paar wenige Hauptfiguren, wodurch man eine bessere emotionale Bindung zu den Handelnden und somit zu dem Geschehen aufbauen kann. Mein größter Minuspunkt ist allerdings das Aussehen des eigentlichen Stars des Ganzen – Godzilla selbst. Auch wenn ich es den Japanern hoch anrechne, dass sie noch Wert auf praktische Effekte legen, so wirken die Bewegungen der Kreatur in vielen Einstellungen einfach zu hölzern und unnatürlich, als dass man sich darauf einlassen könnte sie ernst zu nehmen.

Alles in allem ist „Shin Godzilla“ ein Monsterfilm, der das Rad sicher nicht neu erfindet, aber dank einiger gelungener Szenen, einer geerdeten Inszenierung und sporadisch, dafür aber umso treffsicherer, eingesetzter Musik ein Streifen geworden ist, den man sich ohne Weiteres anschauen kann.

  • Titel: Shin Godzilla
  • Originaltitel: シン・ゴジラ
  • Erscheinungsjahr: 2016
  • Laufzeit: 118 Minuten
  • Produktionsstudio: Toho Pictures
  • Regie: Hideaki Anno
  • Darsteller: Hiroki Hasegawa, Yukata Takenouchi, Satomi Ishihara

19 Kommentare zu „„Shin Godzilla“ – Filmrezension

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  1. Gute Review, wie immer halt. Ich freue mich schon wenn ich den Film im Regal stehen habe, ihn dann endlich sehen kann und eine Review dazu veröffentlichen kann. ^.^
    Die Verlinkung deines Beitrages folgt dann logischerweise. (:

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    1. Danke….bin schon sehr gespannt was du zu dem Film sagst ;-)! Hab auch schon mit einem großen Fan der Reihe darüber geschrieben und sogar der meinte, dass Godzilla leider etwas steif und künstlich wirkt.

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      1. Bitte gern. 🙂
        Ich bin neugierig. Der letzte gute Godzilla-Film war für mich Final Wars von 2004. Ich hoffe doch dass sich die Japaner in den letzten Jahren verbessert haben aber Anfang August weiß ich mehr. ^^

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      2. Ich kann dir folgende japanische Godzilla Filme empfehlen:

        Godzilla 1954
        Godzilla kehrt zurück
        Godzilla Tokyo SOS
        Godzilla, der Urgigant
        und den bereits erwähnten Godzilla: Final Wars 😁

        Außersem sind die drei modernen Gamera Filme (Guardian of the Universe, Attack of the Legion & Revenge of Iris) äußerst sehenswert 😉

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      3. Super, danke für die Empfehlungen….jetzt muss ich nurmehr checken woher ich die Filme bekomme 😉 – oder gibt es die am Ende sogar auf Amazon zu kaufen?

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      4. Die Filme sind schon auf meinen Wunschzettel gewandert und werden wahrscheinlich schon bei der nächsten Bestellung in der Warenkorb verschoben 😉

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  2. Nach Emmerich waren die Toho – Studios so sauer, dass sie einen kompletten Zyklus generierten. Den „Dritten Zyklus“.
    https://wortman.wordpress.com/2009/01/23/godzilla/

    Anscheinend haben sie Shin Godzilla gemacht, nachdem sie gemerkt hatten, dass Godzilla 2014 doch mehr in die Fußstapfen des jap. Originals tritt.
    Shinji Higuchi weiß, was er macht. Immerhin war er bei einem Godzilla- und drei Gamera – Filmen der Special Effects Director.

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    1. Wow, ich werde mich natürlich hüten mit so einem Godzilla-Fan zu fachsimpeln weil ich eigentlich von den japanischen Filmen wirklich nur Shin Godzilla kenne (ich bilde mir ein vor Ewigkeiten mal der Originalen im O-Ton gesehen zu haben aber das kann auch täuschen) 😉
      Kannst du irgendeinen von den japanischen Filmen besonders empfehlen?

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      1. Das kommt drauf an, was du so magst. Die alten Filme mit dem Schauspieler im Gummikostüm oder eben den 3. Zyklus mit Computer animierten Godzilla.

        Was gut abgeht, ist z.B, Godzilla vs Destroyah.

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      2. Hmmm…bin glaub ich eher für den computeranimierten wobei praktische Effekte auch sehr cool sein können wenn sie gut gemacht sind😉!
        Dann werd ich da wohl mal reinschauen 😊!

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    1. Wow, die kriegst du dann schon Anfang August!? Bin immer wieder fasziniert wie schnell das inzwischen mit dem DVD-Release von Filmen hinhaut! Wenn ich mir nur denk wie lange sowas früher immer gedauert hat!

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      1. Zumindest steht es so bei amazon. 😉
        Will ich doch hoffen, dass die DVD dann auch kommt 🙂

        Früher hat das ewig gedauert. Die Veröffentlichung von Blues Brothers und Heavy Metal hat weit über 10 Jahre gedauert.

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