Und wieder war vor allem Amazon Prime daran schuld, dass mein zweiter Ausflug in das kingsche Filmuniversum, im Rahmen des Specials mit meinem werten Kollegen DerStigler, den Titel „Rhea M“ trug. Während „Friedhof der Kuscheltiere“ bereits aufgrund fragwürdiger schauspielerischer Leistungen und fehlender Spannung einen eher fahlen Beigeschmack hatte, versalzt einem dieser Streifen nun aber wirklich gehörig das Filmvergnügen.
Und das obwohl (oder vielleicht gerade weil?!) King hier erstmals selbst Regie führte. Eigentlich sollte man ja meinen, dass eine Adaption gar nicht furchtbar werden kann, wenn der selbe Mann für beide Werke verantwortlich zeichnet – immerhin ist es seine eigene Geschichte, nur in einem anderen Medium präsentiert. Doch King beweist mit „Rhea M“ eindrucksvoll, dass die Kunst des Filmemachens nicht jedem großen Geschichtenerzähler mit in die Wiege gelegt wurde und, dass sich die Bildsprache stark vom geschriebenen Wort unterscheidet. Und wer muss darunter leiden, wenn der König selbst ans Werk schreitet…natürlich die Untertanen (oder in diesem Fall die Zuschauer) – die werden dann mit konfusen Schnitten, eigenwillig unfokussierten Einstellungen und uninspirierten Kamerafahrten konfrontiert und sollen auch noch jubelnd mit Rosen werfen.
Aber jetzt bin ich vielleicht auch etwa zu streng, immerhin ist der Mann ja eigentlich Autor und nicht Regisseur und wie jeder weiß, vermag ein spannendes und gut geschriebenes Drehbuch über viele andere Mankos hinwegzutrösten. Leider bietet allerdings auch das Drehbuch selbst dem geneigten Zuseher keinen Strohhalm, um ihn vor dem Ertrinken in seiner aufkommenden Fadesse zu retten. Logiklöcher wohin das Auge blickt, Schauspieler, die ihr möglichstes dafür tun, um für die unter Kollegen äußerst beliebte „Goldene Himbeere“ nominiert zu werden und Dialoge, bei denen man seinen Ohren nicht traut – wobei, eigentlich waren die Dialoge noch das beste am ganzen Film, sorgten sie doch für einige (wenn auch unbeabsichtigte) Lacher.
Einzig der Soundtrack sticht für Fans des gepflegten Hard-Rocks deutlich hervor, steuerte diesen doch eine kleine unscheinbare Band namens AC/DC bei. Wobei selbst hier der Eindruck entsteht, dass man sich nicht die Rosinen aus dem Kuchen herauspicken konnte.
Alles in allem ist der (in der Rezension zu „Friedhof der Kuscheltiere“) erhoffte Aufwärtstrend also ausgeblieben und die Spitze des Pfeils wies stattdessen sogar nach unten. Trotzdem lasse ich mich bei über 20 Filmen natürlich nicht von gerade mal 2 Nieten entmutigen und zum Glück sehe ich auch schon Licht am Ende des Tunnels, denn am Montag folgt meine Rezension zu „Misery“ und ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr ich mich schon darauf freue, endlich lobende Worte für einen Film dieses Specials finden zu können.
Ach ja, eine kleine Inhaltsangabe bin ich ja noch schuldig – das wäre mir bei der überschaubaren Handlung jetzt glatt entfallen. Durch Zufall(?) gelangt die Erde für 8 Tage in den Schweif des Asteroiden Rhea M. Bereits nach kurzer Zeit fangen manche elektronischen Geräte an verrückt zu spielen, meist mit unerfreulichen Konsequenzen für die in der Nähe befindlichen Menschen. Auch eine Gruppe von zusammengewürfelten Gestrandeten kämpft, verbarrikadiert in einem Truck-Stop, ums nackte Überleben, umzingelt von mordlustigen LKWs. Ihre einzige Hoffnung ist, den nahegelegenen Hafen zu erreichen, um mit einem Segelboot der bedrohlichen Umgebung zu entkommen.
- Titel: Rhea M – Es begann ohne Warnung
- Originaltitel: Maximum Overdrive
- Erscheinungsjahr: 1986
- Laufzeit: 94 Minuten
- Produktionsstudio: De Laurentiis Entertainment Group
- Regie: Stephen King
- Darsteller: Emilio Estevez, Pat Hingle, Laura Harrington, John Short, Ellen McElduff
Okay, an den erinnere ich mich tatsächlich gar nicht mehr. Oder ist das der wo es eine Szene gibt, in der ein Getränkeautomat einem Kunden eine Getränkedose in die öh… Weichteile schießt? Falls ja erinnere ich mich exakt an diese Szene. Und falls die nicht in diesem Film ist wirkt das jetzt sehr merkwürdig. Ich hab mir die aber definitiv nicht ausgedacht! 😉
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😂 😂 😂…ich kann dich beruhigen, die Szene kommt tatsächlich vor und der Automat greift neben dem Mann auch noch eine Gruppe von Kindern an!
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Puh! 😉
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Der Film ist echt nur unter bestimmten Umständen zu ertragen. Mit ein paar Freunden und ein,zwei Kisten Bier… pro Person. 😉
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Stimmt…ich hab glatt die wichtigste Zutat vergessen wenn man sich an so einen Film heranwagt – den Alkohol 😆
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Wie immer eine gelungene Rezi. Ich bin gespannt ob sich meine positive Stimmung hält. Bei meinem nächsten Beitrag (kommt leider erst Mitte der Woche weil ich was dazwischen schieben muss) wird selbst mein Stephen King Fandom nicht mehr ausreichen. 😅
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Uhhhh…da bin ich aber schon gespannt welcher Titel da auf uns zukommt 😉?! Dafür ist meine Stimmung nach Misery doch etwas gestiegen 😉
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So die Entscheidung ist gefallen. Ich werde als nächstes Thinner – Der Fluch vorstellen. 😎
Mit Stephen King Verfilmungen ist es immer ein auf & ab. 😄
Auf Misery freue ich mich schon. 🙂
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Du sagst es…ich überleg auch schon stark welchen Film ich mir als nächstes geben soll 😉!
Der Beitrag zu Misery geht morgen online…endlich mal ein Film zum schwärmen😉
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Nie davon gehört. Ich belasse es wohl auch dabei 😁
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Doch Moment! Ich glaube ich kenne sogar das Buch. Die Sache mit den LKWS kommt mir doch irgendwie bekannt vor.
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Ich glaub aber, dass es drei oder sogar vier Filme gibt wo LKWs die „Bösen“ sind…insofern könntest doch ein anderes kennen 😂! Was hat der Mann nur gegen Trucks🤔?!
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Oh, dann war es vielleicht doch nicht der 😀
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Wer weiß…ich war auch sehr überrascht als ich erfahren habe dass gleich in mehreren Filmen bösartige Trucks es auf die Menschheit abgesehen haben😉
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Hast wirklich nix verpasst 🤣
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Hahaha. Die 80er und die glorreichen Dialoge. Hahahaha. So genial. Da wurden Übersetzungen eingebaut, obwohl sie gar nicht geredet haben. Ich schmeiss mich gerade weg nur wegen der Erinnerung. Den Film selbst kenne ich gar nicht. Aber da habe ich wohl nichts verpasst. Wundert mich aber auch nicht, denn die 80er waren Kingtechnisch eine absolute Zumutung – gut nicht nur King – aber er sticht da echt hervor. Hahaha…ich muss immer noch über die Dialoge lachen….hihihiihi…
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Ja, bei manchen Dialogen konnte ich gar nicht anders als laut loszulachen so mies waren die🤣🤣🤣!
Wobei der Kniff mit den zusätzlichen Dialogzeilen nicht immer schlecht war…zB gewinnen die Spencer und Hill Filme enorm an Witz in der deutschen Synchro 😉
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Haha. Ja stimmt. Bei denen ist es ja ganz klassisch 😁😁
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Jap…ich hab einmal den Fehler gemacht mir einen ihrer Fulme im O-Ton anzuschauen und war wirklich schockiert und bitter enttäuscht 😱! Das ist echt ein gutes Beispiel wo die Synchro eindeutig zu bevorzugen ist😉
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Ach komm. Das ist ja wirklich eher selten. 😊
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Ich weiß, ich weiß…deswegen für ich diese Beispiel so gern als Pro-Punkt bei Unterhaltungen zu dem Thema an – weil es so wenig wirklich positive Beispiele gibt😉
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;-);-)
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Danke für die Rezi. Der Film steht auch auf meiner Liste. Dank Amazon Prime hab ich gerade Big Driver geschaut, der war wirklich gut. Daher warte ich jetzt mit Rhea M, sonst bin ich zu sehr enttäuscht.
Die King-Verfilmungen sind leider von sehr unterschiedlicher Qualität. Aber dein nächster Film, Misery, wird dich hoffentlich nicht enttäuschen.
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Gerne doch…freut mich wenn sie dir gefallen hat😊.
Big Driver hab ich auch noch auf meiner Liste…der wird also auch bald dran kommen vor allem da ich schon von mehreren Seiten gehört hab, dass der ganz gut sein soll😉.
Misery hab ich sogar schon gestern gesehen und war wirklich schwer begeistert aber nachdem zu dem Special nur 2 Rezensionen pro Woche erscheinen folgt die Rezi eben erst am Montag😉
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Misery ist wirklich eine tolle Verfilmung. Kathy Bates ist so Klasse in dieser Rolle. Da haben mich Buch und Film überzeugt. 👍
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Oh ja, der Film war so großartig und ich freu mich schon sehr die Review zu schreiben…endlich mal was positives im Zuge des Specials zu berichten 😉
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