„Loving Vincent“: Aufgabe #69 (Schaue einen Film in dem es um einen Künstler geht)

©Weltkino Filmverleih GmbH

Erneut habe ich mich auf den Weg gemacht, um eine weitere Aufgabe der Filmreise-Challenge (Interessierte klicken bitte HIER) abhaken zu können. Wie schon bei ein paar anderen Kandidaten, spielte mir auch diesmal der Kinomonat Jänner in die Hände, indem er mir einen weiteren Filmstart bescherte, der hervorragend zur Challenge passt. Dabei handelt es sich um ein visuell bestechendes Meisterwerk, das allerdings auch abseits des rein Optischen durchaus etwas zu bieten hat.

 

 

 


Handlung:

Armand Roulin erhält von seinem Vater, dem Postmeister eines kleinen Städtchens in Frankreich, den Auftrag einen Brief des vor einem Jahr verstorbenen Vincent van Gogh an dessen Bruder zuzustellen. Widerwillig macht sich Armand auf den Weg, muss jedoch bei seiner Ankunft feststellen, dass auch Theo van Gogh von Trauer zerfressen gestorben ist. Unbefriedigt mit diesem Ergebnis sucht Armand nach einer Möglichkeit den Brief doch noch zuzustellen und taucht während seiner Reise immer tiefer hinab in die Lebensgeschichte des Ausnahmekünstlers und das Mysterium, welches seinen Tod umgibt.


Nur selten erlebt man es, dass ein Film dem Hype, der um ihn gemacht wird, tatsächlich gerecht wird – doch Loving Vincent ist eines dieser Beispiele.

Da wäre zunächst einmal das offensichtliche, die bildgewaltige Meisterleistung der involvierten Künstler. Der Zuschauer darf eintauchen in die Gemälde von einem der ganz Großen der Kunstgeschichte und die Welt mit seinen Augen betrachten. Dabei erzeugt der Animationstil den Eindruck von permanenter Bewegung, fast so als würde man dabei zusehen, wie das Kunstwerk von den eigenen Augen entsteht. Aber nicht nur der einzigartige Stil van Goghs wurde grandios eingefangen und auf die Leinwand gebracht, durch das Mittel der animierten Malerei standen den Künstlern außerdem ganze neue und eigene Wege offen – so wirken Figuren die deprimiert oder grüblerisch sind plötzlich dunkler, aufgebracht mischt sich ein wenig mehr Rot in die Farbpalette und manchmal werden die Figuren sogar ganz blass vor Schreck.

Doch wie bereits oben angedeutet besticht der Film nicht nur durch seine gekonnten visuellen Effekte. Auch die Handlung an und für sich bietet eine interessante, wenn auch nicht ganz neue, Herangehensweise an die Aufarbeitung einer Lebensgeschichte. Indem man die Geschichte in Rückblenden, gefiltert durch die Sicht der verschiedenen Wegbegleiter des Verstorbenen erzählt, ergeben sich berührende und private Einblicke in Beziehungen, welche sich zu Lebzeiten aufgebaut wurden und noch weit über den Tod hinaus in den Herzen der Hinterbliebenen nachklingen.

Aufgrund der gewählten Form könnte man meinen, dass die schauspielerischen Leistungen in den Hintergrund treten, doch dank der talentierten Maler erkennt man die bekannteren bis weniger bekannten Mimen ohne Probleme und sowohl Mimik als auch Gestik müssen nicht wirklich unter dem animierten Stil leiden.

Weiters fällt einem der Soundtrack positiv auf, dieser unterstreicht die Kraft der gezeigten Bilder und Geschehnisse ohne sich in den Vordergrund zu drängen und besteht manchmal sogar schlicht aus dem gekonnten Spiel mit Hintergrundgeräuschen (wenn sich Armand in ein Feld begibt, in dem die Grillen ihre Melodien zum Besten geben, nur um kurz vor dem einsetzenden Regen gemeinschaftlich zu verstummen, hat man das Gefühl als könnte man die sanften Tropfen beinahe auf der Haut spüren).

Alles in allem ist Loving Vincent einer jener Filme, die man ob ihrer Schönheit und Andersartigkeit einfach gesehen haben sollte – wenn möglich würde ich sogar einen Kinobesuch empfehlen, da sich die wahre Kraft der Bilder auf der großen Leinwand so richtig entfalten kann.


Die harten Fakten:

  • Titel: Loving Vincent
  • Originaltitel: Loving Vincent
  • Erscheinungsjahr: 2017
  • Laufzeit: 94 Minuten
  • Produktionsstudio: Altitude Film Distribution; Next Film
  • Produktionsland: Poland; UK
  • Regie: Dorota Kobiela; Hugh Welchman
  • Darsteller: Douglas Booth, Chris O’Dowd, Jerome Flynn, Helen McCrory, Saoirse Ronan

Und noch eine Aufgabe kann ich als erledigt betrachten…wenn das so weiter geht werde ich mir Mitte des Jahres noch eine weitere Challenge suchen müssen 😉 . Aber das ist ja noch Zukunftsmusik, einstweilen genießen wir mal die Fahrt bis wir dann im nächsten Bahnhof halt machen.

Danke für’s Vorbeischauen und bis zum nächsten Mal – stay tuned…

4 Kommentare zu „„Loving Vincent“: Aufgabe #69 (Schaue einen Film in dem es um einen Künstler geht)

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