Die harten Fakten:
- Titel: Mary Shelley
- Originaltitel: Mary Shelley
- Erscheinungsjahr: 2017
- Laufzeit: 120 Minuten
- Regie: Haifaa Al Mansour
- Darsteller: Elle Fanning, Maisie Williams, Douglas Booth, Stephen Dillane, Tom Sturridge
- Distributor: Curzon Artificial Eye; IFC Films
- Produktionsland: USA

Die junge Mary ist nicht gerade das, was man eine typische Teenagerin nennen würde: am liebsten sitzt sie alleine am Grab ihrer Mutter und schreibt Zeilen in ihr Notizbuch, besonders Horrorgeschichten haben es der Tochter eines berühmten Verlegers und Buchhändlers angetan. Als sie auf den begnadeten Dichter Percy Shelley trifft, ist es Liebe auf den ersten Blick und vielleicht gerade wegen all der Widrigkeiten und Steine auf dem Weg ihres Lebens, sollte es jene Liebe sein, die sie zu ihrem großen Werk inspirierte.
Wer kennt sie nicht in der ein oder anderen Form, die Geschichte von dem Wissenschaftler, der ein allzu menschliches Monster aus den Überresten von Leichen erschuf – sei es als Buch, Film oder Serie, der Stoff, rund um Frankenstein und seinen Wunsch Leben zu erschaffen, fasziniert die Menschen nach wie vor. Es ist eine universelle, zeitlose Geschichte über Liebe und Verlust, Erwartungen und Enttäuschungen, die eigene Hybris und ihre Konsequenzen.
So erstaunt es nicht, dass sich die saudi-arabische Regisseurin Al Mansour 2016 an die Verfilmung der Lebensgeschichte der Autorin hinter diesem wegweisenden Werk machte. Dabei ist der Film vor allem als gelungenes Period Piece zu betrachten, dass sich viel Zeit nimmt, um seine Charaktere zu beleuchten und die Liebesbeziehung mit all ihren Facetten ohne viel Kitsch in den Vordergrund stellt.
Mit viel Gefühl werden die wichtigsten Stationen im Leben Mary Shelleys porträtiert bis am Ende schließlich jenes Buch in den Schaufenstern der Buchhandlungen steht, welches sie unsterblich machen sollte. Es ist dabei den hervorragenden Schauspielern und der geerdeten Inszenierung zu verdanken, dass die vielen dramatischen Erlebnisse dabei, trotz des dezenten Aufkeimens theaterhafter Allüren, nie zur Seifenoper verkommen.
Wie beinahe jedes Biopic muss sich zwar auch dieser Film den Vorwurf einiger Ungenauigkeiten und dramaturgischer Veränderungen gefallen lassen aber meiner Meinung nach sind kleinere Anpassungen oder Straffungen zum Wohle des Filmerlebnisses durchaus verkraftbar, solange das Endresultat zu überzeugen weiß – und das ist bei Mary Shelley der Fall.
Alles in allem erwartet den gewillten Zuschauer hier ein ergreifendes Biopic, dass durch gut gezeichnete Charaktere, einen stimmigen Look und tolle Schauspieler besticht.
PS.: Ich habe diesen Film im Zuge der Filmreise-Challenge gesehen (#58 Schaue ein Biopic über eine weibliche Person)
Danke für’s Vorbeischauen und bis zum nächsten Mal – stay tuned…
Das ist die erste positive Besprechung des Films, die ich bisher gelesen habe. Den werde ich als großer Frankenstein Fan auf jeden Fall nachholen.
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Vielleicht war ich auch milder gestimmt weil ich vorher auch nur negative Rezensionen gelesen hab und meine Erwartungen deswegen gleich null waren aber ich muss echt sagen, dass ich nicht verstehen kann warum der Film allgemein so schlecht wegkommt…ich mein, klar ist es im Kern eine Liebesgeschichte und es gibt kaum Action aber es werden genau die Schicksalsschläge und Erlebnisse beleuchtet, die sie zu ihrem großen Werk inspiriert haben
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Aber genau das kann/muss/soll man doch von so einem Film erwarten. Naja, ich werde mir jedenfalls selbst ein Bild machen. 😊
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Eben, deswegen versteh ich die ganze negative Kritik ja auch nicht
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Sali, Mara.
Sehr schön, daß Dir der Film zu gefallen wußte; ein Film, der bereits durch sein Thema der Emanzipation seine Wichtigkeit hat. Und Mary hatte einige Kämpfe wie Schicksalsschläge durchzustehen.
Freut mich, daß mein Bauchgefühl richtig lag…
bonté
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