„Bücher, die zu bewegten Bildern wurden“ – Challenge #4 (Arrival)

Hallo zusammen,

dank einer intensiveren Lesephase um den Jahreswechsel herum, kann ich euch heute schon das vierte Buch zu meiner großen Lesechallenge präsentieren: diesmal geht es um das literarische Vorbild zu dem Film „Arrival“. Doch eigentlich handelt es sich bei dem, von seinem Umfang her noch recht überschaubaren, Werk aus der Feder Ted Chiangs, mit dem Untertitel „Die Hölle ist die Abwesenheit Gottes“, um eine Sammlung von 5 voneinander losgelösten Erzählung.


© Golconda Verlag

Allen Erzählungen gemein ist allerdings die Vermischung des Alltäglichen mit dem Außergewöhnlichen – so landen in einer Geschichte Aliens auf der Erde, in einer anderen gehören himmlische Erscheinung von Engeln zur Tagesordnung und in einer weiteren schaffen es die Menschen doch tatsächlich durch den Turmbau zu Babel die feste und glatte Oberfläche des Himmelszeltes zu erreichen.
Dabei stellt nicht nur das übernatürliche Element jeder Geschichte eine verbindende Gemeinsamkeit dar, sondern auch die teils sehr überraschenden Auflösungen sorgen jedes Mal von neuem für ein angenehmes Gefühl der Unvorhersehbarkeit beim Leser.
Ebenso ist es der sprachlichen Finesse Chiangs (beziehungsweise des Übersetzers) zu verdanken, dass man sich als Leser, trotz der Überschaubarkeit der einzelnen Geschichten, einerseits sofort in diesen zurecht findet, sich andererseits aber auch nur allzu gerne in ihnen verliert.
Da verwundert es nicht, dass der Autor mit jeder der hier vertretenen Erzählungen bereits mehrere Preise einheimsen und allgemeine Anerkennung ernten konnte.

Alles in allem zählt Ted Chiang wohl zu den kreativsten Science-Fiction-Autoren der jüngeren Vergangenheit, da er altbekannte Motive mit neuen Ideen aus den unterschiedlichsten Bereichen verknüpft und so faszinierende Welten erschafft.


Kurze Gegenüberstellung Buch/Film:

Hier muss man ganz klar sagen, dass sowohl die Erzählung als auch der Film äußerst empfehlenswert sind, und das obwohl sie sich doch teils beträchtlich voneinander unterscheiden – und das nicht nur im Titel. Während einem allerdings bei manchen Adaptionen solche Änderungen störend auffallen, da durch sie das Grundgerüst ebenso wie die Atmosphäre der Geschichte in Mitleidenschaft gezogen werden, stehen sich in diesem Fall geschriebenes und filmisches Werk ebenbürtig gegenüber. Das mag unter anderem daran liegen, dass Ted Chiang dem Filmteam beratend zur Seite stand, ist aber vermutlich eher auf das gute Gespür der Drehbuchautoren zurückzuführen, denn jegliche Abwandlung der Vorlage wirkt stets den anderen Gesetzmäßigkeiten des Mediums Film geschuldet, rüttelt dabei aber nie an der eigentlich Botschaft des Autors, sondern verlegt einzig den Fokus etwas. Während sich das Buch nämlich etwas mehr auf die privaten Auswirkungen der Ankunft der Außerirdischen auf die Protagonistin konzentriert, steht beim Film eher die Arbeit mit den Außerirdischen im Vordergrund. Als abschließendes Fazit kann ich nur sagen, dass man sich beide Versionen ohne Bedenken zu Gemüte führen kann, wenn man einmal einen hervorragenden Science-Fiction-Stoff abseits des Mainstream genießen möchte.


Die harten Fakten:

  • Titel: Arrvial – Die Hölle ist die Abwesenheit Gottes
  • Autor: Ted Chiang
  • Übersetzung: molosovsky
  • Verlag: Golkonda Verlag
  • ISBN: 978-3-946503-12-5

Danke für’s Vorbeischauen und bis zum nächsten Mal – stay tuned…

3 Kommentare zu „„Bücher, die zu bewegten Bildern wurden“ – Challenge #4 (Arrival)

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