Kultfilm #3: The Big Lebowski

Hallo zusammen,

kennt ihr das, ihr glaubt, dass alles einwandfrei läuft, ihr habt eure Beiträge vorbereitet und könnt euch daher nach ein paar intensiven Festivaltagen etwas entspannen und Liegengebliebenes aufarbeiten – doch dann die böse Überraschung, ihr schaut mal wieder in euren WordPress-Account und stellt mit Entsetzen fest, dass gar nichts online gegangen ist. Auf der nun folgenden Spurensuche stellt ihr dann, von einem Lachkrampf gefolgt, fest, dass ihr der Zeit ein Schnippchen schlagen wolltet und einfach mal einen ganzen Monat übersprungen habt! Nein, das kennt ihr nicht? Nun, dann seid ihr wohl aufmerksamer als ich es manchmal bin.
Aber gut, nun genug des Gejammers, so bekommt ihr den Beitrag zum unserem „Kultfilm“ des Monats März halt einen Tag später, als eigentlich vorgesehen. Was ich mit „unserem Kultfilm“ meine? Wer sich die ersten beiden Beiträge zu diesem Format noch nicht durchgelesen hat (was ihr aber unbedingt nachholen solltet), für den sei an dieser Stelle nochmals erwähnt, dass DerStigler und ich eine erneute Kollaboration gestartet haben. In diesem neuen Format stellen wir euch jeden Monat einen Film vor, der auf irgendeine Art Kultstatus erlangen konnte. Wie euch die Überschrift bereits verrät, haben wir uns diesen Monat für eine der besten Komödien der Filmgeschichte entschieden – „The Big Lebowski“.

Man mag es kaum glauben, aber ebenso wie viele andere Streifen, die unter die Kategorie „Kultfilm“ fallen, war auch dieser Geschichte, rund um den Dude und seinen Freunde, anfänglich kein großer finanzieller Erfolg beschieden. Ein Umstand, der, aus heutiger Sicht betrachtet, kaum nachvollziehbar erscheint, denn die genialen Gebrüder Coen lieferten mit ihrer 1998 erschienen und an der Film Noir angelehnten Gangsterkomödie einen ihrer bis heute meist gefeierten Hits ab.
Kein Wunder, immerhin beinhaltet die Handlung rund um einen tiefenentspannten Kiffer, der den lieben langen Tag nichts anderes tut, als mit seinen Freunden zu bowlen und sich in der Badewanne einen Joint anzuheizen, bis er schließlich durch eine simple Verwechslung in einen echten Kriminalfall stolpert und auf eine irrwitzige Suche geschickt wird, mehr, als man auf den ersten Blick meinen würde. Denn hinter den teils abgedrehten Dialogen und Szenerien verbergen sich bei genauerer Betrachtung ein paar universelle Weisheiten – nicht umsonst erschien im Jahr 2014 ein Buch mit dem Titel „Der Dude und sein Zen Meister“. Doch selbst wenn man die verborgenen Bedeutungen bei Seite lässt, überzeugt der Film auf ganzer Linie durch seine visuelle Kraft, seine sprachliche Raffinesse und seine unvergesslichen Szenen – ich sage nur „Bowling-Traumsequenz“.
Dabei ist es allerdings nicht nur den Coen-Brüdern zu verdanken, dass der Film auf all diesen Ebenen funktioniert, sondern in einem ganz beträchtlichem Maße auch den beteiligten Schauspielern. Neben Garanten wie John Goodman und Steve Buscemi ist es vor allem Jeff Bridges, der den Dude förmlich inhaliert hat – so verwundert es nicht, dass er auch nach all den Jahren immer noch häufig mit dieser Kultfigur, wohl auch wegen seiner entspannten Art, gleichgesetzt wird.

Alles in allem sind es all diese kleinen Elemente, die zusammengenommen mehr ergeben als die Summe ihrer Teile und dem Film so ganz zurecht seinen Kultstatus eingebracht haben. Abschließen möchte ich diesen Lobgesang auf einen meiner ganz persönlichen All-Time-Favourites gerne mit den vielsagenden Worten der Hauptfigur: „I am not Mr. Lebowski…I’m the Dude“.


Die bisherigen Beiträge zu dem Format:

DerStigler:

⇒Ainu89:


Danke für’s Vorbeischauen und bis zum nächsten Mal – stay tuned…

5 Antworten auf „Kultfilm #3: The Big Lebowski

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  1. Oh ja, ich habe den auch erst viel zu spät (ich glaube vor 2 oder 3 Jahren) gesehen und war hin und weg. Kürzlich war ja eine Fortsetzung im Gespräch. Ich bin aber noch nicht sicher, ob ich darüber froh oder verängstigt sein soll…

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    1. Hmmmm….eine gute Frage?! Kommt sich glaub ich drauf an, ob auch die Fortsetzung von den Coens gemacht wird….
      Ich würd sie mir aber ziemlich sicher anschauen, sollte sie den Weg zu uns finden, vielleicht wird es ja so ein Glücksfall wie Blade Runner 2049 😉

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  2. Salut, Mara.
    Der Filmkritik wie dem Feuilleton allgemein, waren & sind die Werke der Coen-Brüder schon immer mehrere Streicheleinheiten Wert. Selbst habe ich nie einen Draht zu Ihren Filmen gefunden; zwar in Rezensionen & Elogen von der „offerierten Wunderpracht“ gelesen, allerdings nie selbst davon erfahren. Ähnlich wie Tarantino – mir verschloßene Siegel.
    Immerhin lernte ich dabei allerdings, daß die Rezeption von Filmen (Kunst allgemein) keiner wissenschaftlich abklopfbaren Formel folgt: Kunst ist zutiefst individuel.
    So waren mir schon damals die Erlebnisse des Dude herzlich egal. 🙂
    bonté

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    1. Hallo Robert,
      wirklich sehr interessant…ich persönlich bin ein großer Fan der Coens und auch von Tarantino aber ich kann nachvollziehen, dass man nicht zu jedem gefeierten Filmemacher einen echten Draht entwickelt…ich habe zum Beispiel so meine Probleme mit Terrence Malick.
      Liebe Grüße

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