Rezensionsleichen in meinem Keller #9

Huch, da ist er auch schon wieder vorbei, der sonnige Oktober und gerade rechtzeitig zum Monatswechsel hat sich die Sonne nun dazu entschlossen, sich endgültig in den Winterschlaf zu begeben. Aber sei es drum, immerhin hält sich bei diesen eisigen Temperaturen das schlechte Gewissen, wenn man mal wieder faul vor dem Fernseher sitzt, doch relativ in Grenzen, wobei ich selbst im angeblich viel zu warmen (von mir aus könnte das ganze Jahr über Sommer sein 😉 ) Oktober einige Filme sehen konnte. Und genau um die soll es mal wieder gehen, bei einer weiteren Ausgabe meiner Rezensionsleichen…

⇒ Auf der Jagd (Rewatch)

Prädikat: Ein Blick kann nicht schaden

Ein besonders grimmig dreinblickender Jones macht sich mal wieder auf die Jagd nach einem Flüchtigen, wobei diesmal Snipes die Beine in die Hand nehmen muss. Hier nun das große Geständnis, ich habe den ersten Teil bis heute noch nicht gesehen (ja, ja, ich weiß, Schande über mein Haupt), wenn man allerdings rein von den Titeln ausgeht, weiß man schon, wessen Show es diesmal ist – und Jones liefert auch gehörig ab. So kommt am Ende zwar kein Film für die Annalen der Filmgeschichte heraus, aber ein kurzweiliges, actiongeladenes Katz- und Maus- Spiel, das ich mir immer wieder gerne anschaue.

⇒ Bastille Day (Erstsichtung) 

Prädikat: Kann man mal schauen, muss man aber nicht

Eigentlich hatte ich zu diesem Film eher negative Stimmen im Kopf, die ich, nach meiner jetzigen Sichtung, allerdings nicht wirklich nachvollziehen kann. Die Handlung ist solides Spionage-/Heist-Movie-Gedöns von der Stange und das durchwegs gute Spiel von Idris Elba macht die Sichtung zu einer unterhaltsamen Angelegenheit.

⇒ Kong: Skull Island (Rewatch) 

Prädikat: All Hail to the King

Auch bei der zweiten Sichtung hatte ich wieder eine Menge Spaß mit dem Film. Das liegt zum einen daran, dass die Verantwortlichen nicht darauf aus waren ein weiteres Remake der bereits oft erzählten Geschichte zu produzieren, zum anderen wirken die kreativen Kameraeinstellung und inszenatorischen Feinheiten auch beim zweiten Mal noch frisch und unverbraucht.

⇒ Das Versprechen (Erstsichtung) 

Prädikat: Kann man mal schauen, muss man aber nicht

Hätte man mit Jack Nicholson nicht einen absoluten Könner auf seinem Gebiet engagiert, würde der Film wohl kaum über ein durchschnittliches Mittelmaß hinauskommen, aber durch seine absolut fesselnde Darbietung eines pensionierten Polizisten, der es einfach nicht gut sein lassen kann, gewinnt der eigentlich eher dünne Plot immens an Spannung und das Gefühl, dass die ein oder andere wichtige Szene dem Schnitt zum Opfer fiel, wird so auch verschmerzbarer.

⇒ 2 Guns (Rewatch) 

Prädikat: Ein Blick kann nicht schaden

Was passiert, wenn man Wahlberg und Washington als ungleiches Duo in einem Buddy-Gangster-Movie zusammenbringt? Nun ja, man erhält einen leicht generischen, aber auch sehr unterhaltsamen Film, der vor allem von der Chemie der beiden Hauptdarsteller lebt.

⇒ Robin Hood (Erstsichtung) 

Prädikat: Kann man mal schauen, muss man aber nicht

Nach all den negativen Stimmen, die zu dem Film bei seinem Erscheinen laut wurden, hatte ich mich auf das Schlimmste gefasst gemacht, bevor ich den Stream startete, und nach der Sichtung muss ich sagen, dass ich die ganze Aufregung nicht wirklich nachvollziehen kann. Klar, der Film ist nicht perfekt, gerade das Kostümdesign ist schon arg gewöhnungsbedürftig, und die Geschichte bietet nun auch nicht jene große Offenbarung, welche uns das Intro noch hochtrabend verspricht, aber nichtsdestotrotz machen die Schauspieler allesamt einen soliden bis guten Job, die Handlung ist temporeich erzählt und auch der ein oder andere Gag zündet gar nicht schlecht. Der Film ist somit sicher kein Meilenstein aber für seichte Actionunterhaltung zwischendurch langt es allemal.

⇒ Escape Plan (Rewatch) 

Prädikat: Wenn Rambo auf den T800 trifft

Natürlich erwartet einen hier keine kleine Indieperle, immerhin sind Namen wie Stallone und Schwarzenegger nicht gerade für ihre leisen Töne bekannt. Nichtsdestotrotz kann man dem Film einen gewissen Unterhaltungswert nicht absprechen und alleine schon wegen der extra coolen und auch leicht trashigen Sprüche, die sich diese beiden Ikonen hier gegenseitig an den Kopf werfen, zahlt sich die Sichtung schon aus.

⇒ Love, Simon (Rewatch) 

Prädikat: Sehenswert

Auch nach der inzwischen vierten Sichtung zieht mich der Charme dieses Films ungebrochen in seinen Bann. Nach wie vor lache ich mit den vier Freunden über ihre Plänkeleien, nach wie vor kommen mir die Tränen bei der Aussprache mit den Eltern und nach wie vor finde ich das Ende zwar beinahe maßlos kitschig aber eben auch einfach wunderschön.

⇒ The Lobster (Erstsichtung) 

Prädikat: Kann man mal schauen, muss man aber nicht

Auch wenn ich die hervorragenden Ansätze, was Sozialkritik, Schwarzhumorigkeit und handschriftliche Eigenständigkeit betrifft, durchaus bemerke und anerkenne, wollte ich mit dem Film einfach nicht so recht warm werden. Ganz allgemein kann man sagen, dass die Verantwortlichen für meinen Geschmack zu wenig mit ihrer großartigen Prämisse anfangen – viele Szenen wirken zu zahm, andere dann wieder irgendwie unfertig und wieder andere etwas unzusammenhängend.

⇒ Der Hobbit: Smaugs Einöde (Rewatch) 

Prädikat: Ein Blick kann nicht schaden

Ich weiß schon, die Hobbit-Trilogie gilt unter den Herr der Ringe Fans nicht gerade als gelungen, ganz im Gegenteil, viele hassen diese Filme regelrecht. Meine Meinung zu den Filmen schaut allerdings gänzlich anders aus – vielleicht liegt es ja daran, dass ich das Buch nie gelesen habe, keines der Bücher um ehrlich zu sein, vielleicht auch daran, dass ich Bilbo als Hauptcharakter um einiges sympathischer finde als Frodo, oder einfach daran, dass ich immer wieder gerne in die erdachten Welten von Tolkien eintauche. Der zweite Teil ist dabei aus meiner Sicht, trotz einiger Schnitzer im Bereich CGI, der stärkste der Trilogie, alleine schon mal wegen des wunderbar geschriebenen Drachen Smaug.

⇒ Einer nach dem anderen (Erstsichtung)

Prädikat: Kann man mal schauen, muss man aber nicht

Nachdem ich das diesjährige Remake mit Liam Neeson im Kino verpasst habe, wollte ich mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen, mir mal das skandinavische Original auf Amazon zu Gemüte zu führen. Schlecht war das nicht, aber was soll ich sagen, so wirklich gefesselt hat es mich jetzt auch nicht. Das liegt weder an den Schauspielern, denn die machen einen wirklich äußerst gelungenen Job und Fans der Serie „Norsemen“ können sich über einige bekannte Gesichter freuen, noch an der Inszenierung, denn, wie so oft bei Filmen aus dieser Gegend, werden sowohl die Schönheit als auch die Einsamkeit der verschneiten Landschaften treffend in Szene gesetzt und stets zur Unterstreichung der Geschichte herangezogen – und hier liegt auch schon das Problem: das Drehbuch. Hier wäre nämlich durchaus noch ein wenig Mut zur Schwarzhumorigkeit angebracht gewesen, denn gerade für eine skandinavische Produktion kommt einem der Film einfach zu brav, zurückhaltend und zahnlos vor.

⇒ Hawking (Erstsichtung) 

Prädikat: Sehenswert

Als ich mich nach der Sichtung von „Die Entdeckung der Unendlichkeit“ damals einem Bekannten gegenüber enttäuscht über den Streifen geäußert hatte, meinte dieser nur trocken: „Dann schau dir doch den Film mit Cumberbatch an“. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich vor diesem Hinweis noch nie davon gehört hatte, dass die BBC bereits einen Spielfilm produziert hatte, der sich mit dem Leben und Schaffen dieses großen Denkers befasst. Nachdem ich den Streifen dann auch noch zufällig in einer Wühlkiste entdeckte, war klar, eine Sichtung ist nicht mehr fern, und tatsächlich muss ich meinem Bekannten dafür danken, dass er mich auf dieses eindrucksvolle Biopic aufmerksam gemacht hat. Denn obwohl der Film sich mehr auf die Anfänge fokussiert, bringt er einem den Menschen Hawking und vor allem auch seine großen Leistungen um so vieles näher, als dies die Variante mit Redmayne vermochte – denn, mal ganz ehrlich, wer konnte nach diesem Liebesdrama im Gewande eines Biopics schon wirklich sagen, was die großen wissenschaftlichen Entdeckungen Hawkings waren.

⇒ Hidden Figures (Rewatch) 

Prädikat: Sehenswert

Ähnlich wie bei „Love, Simon“ erging es mir auch bei diesem Film, denn obwohl ich das kaum für möglich gehalten hätte, gefiel er mir bei dieser zweiten Sichtung sogar noch besser als bei der ersten. Die Protagonistinnen sind einfach der Wahnsinn, die Geschichte berührend und inspirierend zugleich, das Setdesign erste Sahne und eine gehörige Portion Humor ist auch noch beigemischt – was will man da noch mehr!?

⇒ Basic Instinct (Erstsichtung) 

Prädikat: Hier geht der Hype an mir vorbei

Jetzt mal ganz ehrlich, nachdem ich diesen modernen Klassiker des Thriller-Genres nun endlich gesehen habe, verstehe ich einfach nicht so recht, warum die Leute so einen Narren daran fressen. Klar, die Performances sind, die involvierten Namen betrachtend wenig überraschend, sehr gut bis hervorragend, aber der Rest ist doch eigentlich nicht viel mehr als Standardware – die Handlung ist schnell durchschaut, die Wendungen dadurch auch, und das alles vor allem deswegen, weil die Inszenierung kaum jemals aus den Genrekonventionen auszubrechen weiß. Auch wenn ich damit die absolute Mindermeinung vertrete, aber gerade wenn ich mir andere Filme von Verhoeven so ins Gedächtnis rufe, kann ich nicht anders, als diesen Film als recht durchschnittlichen Genre-Vertreter zu betrachten.


Das war es auch schon wieder von meiner Seite aus. Habt ihr vielleicht zufällig einen der oben genannten Filme gesehen? Wenn ja, was ist eure Meinung dazu? Lasst es mich doch in den Kommentaren wissen.

Danke für’s Vorbeischauen und bis zum nächsten Mal – stay tuned…

9 Antworten auf „Rezensionsleichen in meinem Keller #9

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  1. „Basic Instinct“ kam zu einer Zeit raus als der Begriff Hype noch gar nicht genutzt wurde. 😉 Und es war wohl weniger ein Hype als ein Skandälchen, die eine noch heute zitierte Szene betreffend. Darüber hinaus ist/war der Film tatsächlich nicht besonders innovativ oder neu (auch nicht zur Zeit der Veröffentlichung).

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    1. Schon klar, aber nachdem ich auf Letterboxd viele wirklich äußerst positive Bewertungen und Stimmen zu dem Film gesehen hab, wollte mir einfach kein besseres Wort dafür einfallen als „Hype“, gut, ich hätt auch „Kult“ oder „Liebe“ sagen können aber hey, meine Prädikate sind teilweise einfach mit einem Augenzwinkern zu verstehen 😉

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  2. Bei Kong geb ich dir Recht. Andere Story mit „Apocalypse Now“ Kameraeinstellungen. Da war ich schon hin und weg. So etwas mit jetzt noch „ab 18“ und ich bin voll zurieden 😀

    Der Hobbit 2 ist wirklich ganz gut. Also zumindest 10 Stufen über Teil 3

    Basic Instinct halte ich zwar nicht für schlecht, aber es ist ganz klar ein Film seiner Zeit 😀

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    1. Ich fand es ganz angenehm, dass sie nicht schon wieder die Geschichte um die Schöne und das Biest verfilmt haben und auch ein paar sehr nette Ideen für die Insel hatten… zum Beispiel die Schädelkriecher 😉
      Werd mir Godzilla vs Kong sicher anschauen, auch wenn mich Godzilla 2 dieses Jahr nicht wirklich überzeugen konnte

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      1. Ich fand Godzilla 2 schon recht gut 🙂 Nur zu viel Mensch im Film 😉
        Das sie hier eine andere Story gewählt hatten bei Kong, fand ich auch recht gut.

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