Hallo zusammen,
nun ist es endlich soweit, nach „meinem großen Jahresputz“ geht es nun also endlich ans Eingemachte: den Jahresrückblick! In diesem Beitrag werde ich euch alle Filme vorstellen, die ich im Jahr 2019 gesehen habe. Dabei werde ich mich zunächst mit jenen Filmen beschäftigen, die ich auf dem kleinen Bildschirm in den eigenen vier Wänden gesehen habe, und anschließend mit jenen, die ich auf der großen Leinwand gesehen habe. In beiden Bereichen werde ich euch meine Empfehlungen und Nieten sowie Überraschungen und Enttäuschungen präsentieren, und ein paar Zahlen aufs Tablett legen. Wer übrigens gerne noch genauer wissen möchte, wann ich welchen Film gesehen, welche Filme ich überhaupt schon gesehen habe, und mit wie vielen Sternen ich sie bewertet habe, der kann gerne einmal (oder auch öfter) bei meinem Letterboxd-Account vorbeischauen – um dort stets auf dem Laufenden zu bleiben, könnt ihr mir natürlich auch dort gerne „folgen“. Aber fangen wir nun mal mit jenen Filmen an, die ich auf dem heimischen Fernseher gesehen habe…
Filme im Heimkino
Insgesamt habe ich im vergangenen Jahr 123 Filme im Heimkino gesehen. Davon waren 61 Rewatches (also Filme, die ich irgendwann in der Vergangenheit schon einmal gesehen habe) und 62 waren Erstsichtungen. Man sieht hier sehr schön, dass sich bei mir erneute Sichtungen und neue Filme gut die Waage halten – mit ein Grund, weshalb meine Filmsammlung (die es übrigens auch auf meinem Letterboxd-Account zu finden gibt) inzwischen eine doch recht ansehnliche Größe hat.
Meine 5 Nieten des Jahres:
Hier zähle ich euch nun jene 5 Filme auf, die ich tatsächlich als schlecht empfand – also jene Filme von denen ich alle Leuten abraten würde.
Relativ spät im Jahr habe ich diese Gurke von Michael Bay auf Netflix gesehen und war von der einfallslosen Story, denn nicht existenten Charakteren und dem unbeschreiblichen Schnittgewitter wirklich mehr als unterwältigt.
⇒ Ragnarok
Wieso sollte man denn nicht auch mal skandinavischen Abenteuer-/Creature Feature-Filmen eine Chance geben? Nun, die Antwort auf diese Frage lautet „Ragnarok“ – ein Film, der durchaus Potenzial aufweist, der aber aufgrund fragwürdiger Schauspielleistungen, ebenso fragwürdiger Effekte und beinahe schon schmerzhafter Dialoge nichts weiter als Langeweile beim Zuschauer aufkommen lässt.
Wieso sollte man deutschen TV-Produktionen nicht auch mal eine Chance geben? Nun, die Antwort auf diese Frage lautet „Die dunkle Seite des Mondes“ – und hier schmerzt es ganz besonders, da ich schon von mehreren Seiten gehört habe, dass die Buchvorlage wirklich hervorragend sein soll.
Obwohl ich das Original nicht kenne, kann ich mir nicht vorstellen, dass es genauso uninspiriert, nichtssagend und anstrengend ist wie dieses Remake, dass stellenweise mit Dialogen um die Ecke kommt, die hart an der Grenze zur Seifenoper sind.
⇒ Bahubali: The Beginning
Weihnachten 2018 schenkte mir eine Freundin ein Plakat mit einer Film-Bucketlist zum Aufrubbeln und unter den dort angeführten Filmen, die ich noch nicht kenne, fand sich dieses indische Sagen-Epos, welches sich leider durch viele, für westliche Gemüter recht eigen wirkende Szenen und unfreiwillig komische Dialoge eher negativ in der Erinnerung festsetzt. Wobei man sagen muss, dass einem wenigstens trotz der beachtlichen Lauflänge von 2 1/2 Stunden nie langweilig wird.
Meine 5 Empfehlungen des Jahres:
Hier nun jene 5 Filme, die mir besonders gut gefallen haben, und deren Sichtung ich nur jedem ans Herz legen kann.
Ein Dokumentarfilm über zwei Sportkletterer, die sich einer schier unmöglichen Aufgabe gegenübersehen und beinahe drohen daran zu scheitern. Tatsächlich bietet dieser Film, neben atmenberaubenden Bildern und interessanten Einblicken in den Klettersport, vor allem eines: ganz viel Herz und jede Menge Adrenalin.
Auch wenn ich den Film inzwischen bestimmt fünf Mal oder so gesehen habe, kann ich nicht umhin anzuerkennen, dass er mir mit jeder Sichtung ein Stück weit besser gefällt – und allein deswegen wollte ich ihn an dieser Stelle einmal erwähnt habe, denn so etwas passiert wahrlich nicht alle Tage.
Endlich konnte ich den Oscar-Gewinner aus dem Jahr 2012 nachholen und auch ich bin, wie so viele Cineasten vor mir, dem Charme dieser schwarz-weißen Welt erlegen, die genau das richtige Maß an Nostalgie bereit hält. Besonders lohnenswert ist hier auch die Anschaffung des Soundtracks – was angesichts der Verneigung vor dem Stummfilm wohl kaum verwundern dürfte.
Auch diesen Filme habe ich in meinem Leben schon öfters gesehen und dennoch bin ich bei jeder Sichtung aufs Neue fasziniert, wie leicht sich dieser Film immer wieder in mein Herz stiehlt. Alle Anime-Skeptiker sollten hier auf jeden Fall mal einen Blick riskieren – wer weiß, vielleicht entdeckt ihr so eine ganz neue Welt für euch.
⇒ Matrix
Als letzte Empfehlung muss ich an dieser Stelle nochmal einen meiner All time Favourites anbringen, zu dem ich sogar für Film plus Kritik in diesem Jahr eine ausführliche Analyse verfasst habe, in der ihr gerne genauer nachlesen könnt, wieso mich dieser Film auch noch nach der 70sten Sichtung in seinen Bann zieht.
Meine 5 Enttäuschungen des Jahres:
Hier handelt es sich um jene Filme, die vielleicht per se gar nicht so schlecht sind, die aber hinter den von mir gesteckten Erwartungen zurück geblieben sind.
⇒ Exposed
Tatsächlich hatte ich mich sehr auf diesen Thriller mit Keanu Reeves gefreut, immerhin versprachen die involvierten Schauspieler und eine kurze Inhaltsangabe einen spannenden Film voller Irrungen und Wirrungen. Am Ende bekam ich zwar auch meine Wirrungen, aber leider anders als erwartet, denn auf der DVD-Version fehlen einfach mal so viele essentielle Szenen, dass man als Zuschauer nur fragend vorm Bildschirm sitzt, da man einfach nicht im Stande ist, der Handlung zu folgen.
⇒ Querelle
Mein erster Film von Rainer Werner Fassbinder, und dann auch noch auf einem Filmfestival – ihr könnt euch vorstellen, wie gehypt ich war. Umso enttäuschter war ich dann von dem eigentlichen Film, der zu oft einfach nur provokant um die Ecke kommt, einem dabei Symboliken an den Kopf wirft, dass es nur so kracht, aber leider, zumindest für mich, in seinem Fortschreiten zum reinen Selbstzweck verkommt.
⇒ Vidocq – Herrscher der Unterwelt
Allen, die nichts mit dem Namen Vidocq anfangen können aber ein Faible für Kriminalfälle haben, empfehle ich dringend den Namen mal nachzuschlagen, denn dahinter verbirgt sich die unglaublich spannende Lebensgeschichte des „Vaters“ der modernen Kriminalistik. Der dieses Jahr als Direct to DVD erschienene Film mit Vincent Cassel in der Hauptrolle wird diesem interessanten Mann aber leider in keinster Weise gerecht, sondern arbeitet lediglich unmotiviert ein paar Schlüsselmomente ab.
Obwohl dieser Film eigentlich ein Rewatch war, landet er trotzdem unter meinen 5 größten Enttäuschungen weil meine erste Sichtung bereits sehr viele Jahre zurücklag und ich den Film eigentlich ganz gut in Erinnerung hatte. Und tatsächlich ist es bei weitem kein fürchterlicher Krimi im Militär-Milieu, aber eben auch kein besonders guter, und besonders die große Auflösung und das Finale erzeugten bei mir eine unangenehmen Nachgeschmack.
⇒ Copykill
Eigentlich reiht sich Copykill eher unter den zwar äußerst generischen aber dennoch ganz soliden Thrillern ein, aber gerade bei Namen wie Sigourney Weaver und Holly Hunter hatte ich mir deutlich mehr erwartet – oder zumindest hatte ich mir nicht erwartet, dass ich Probleme damit haben würde nicht während des Films einzuschlafen.
Meine 5 Überraschungen des Jahres:
Wo Schatten ist, da ist auch Licht, und so gab es auch einige Filme, die mich im vergangenen Jahr positiv überraschen konnten, entweder weil ich keinerlei Erwartungen an sie hatte, oder weil ich sie eigentlich schlecht in Erinnerung hatte.
⇒ To all the Boys I’ve loved before
Dank einer Freundin und eines gemeinsamen Fernsehabends bin ich auf diese wirklich zuckersüße und überraschend intelligente Coming-of-Age/ RomCom Mischung gestoßen, die ich vor der Sichtung absolut nicht auf dem Schirm hatte.
Eigentlich konnte ich mir das gar nicht so richtig vorstellen: der Regisseur der „Herr der Ringe“-Trilogie sollte in seinen Anfängen eine völlig abgedrehte Version der Muppets-Show gedreht haben?! Allen da draußen, die sich das genauso wenig vorstellen können, wie ich damals, sei hiermit versichert: Ja, es gibt so einen Film tatsächlich. Und ja, er ist genauso abgefahren, skurril und schwarzhumorig wie man es sich wünscht.
⇒ Drachenzähmen leicht gemacht 1+2
Bevor ich mir den dritten Teil im Kino angeschaut habe, mussten natürlich erst einmal die Vorgänger endlich geschaut werden, und was soll ich sagen, obwohl ich nicht viel mehr erwartet hatte, als einen knuffigen Animationsfilm mit Drachen, haben sich die Filme im Handumdrehen einen Platz in meinem Herzen gesichert.
⇒ Akira
Auch wenn er unter Animekennern schon lange als Kultfilm gehandelt wird, hatte ich mich im Vorfeld so wenig mit dieser dystopischen Mischung aus Science Fiction und Coming of Age gepaart mit Steampunk-Elementen befasst, dass ich nach der Sichtung komplett von den Socken war.
Auch dieser Klassiker der Filmgeschichte verdient hier eine Erwähnung, denn bemessen an den Jährchen, die dieser Film bereits auf dem Buckel hat, bietet er dem Zuschauer nach wie vor ein hervorragendes Filmvergnügen, welches geprägt ist von treffender Gesellschaftskritik, hervorragenden Effekten und tollen Schauspielern.
Filme im Kino
Nachdem wir nun die Höhen und Tiefen meines vergangenen Fernsehjahres besprochen haben, wird es jetzt Zeit, mein Kinojahr etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Ganz allgemein kann ich sagen, dass sich vor allem die erste Hälfte des vergangenen Jahres kinotechnisch als ziemlich ernüchternd herausgestellt hat. Viele der großen Blockbuster, auf die ich mich sehr gefreut hatte, zählten am Ende zu der Kategorie „Ganz okay, aber auch nicht mehr“. Zum Glück bot dann aber die zweite Hälfte mehr als genug besondere Schmankerl für mich, sodass ich insgesamt doch sehr versöhnt mit dem vergangenen Kinojahr bin, in dem ich alles in allem doch viele großartige Filme sehen konnte. Insgesamt habe ich 2019 übrigens 67 neue Filme im Kino gesehen und 70 mal ein Kinoticket erstanden (die Diskrepanz kommt daher, dass ich mir einmal die Wiederaufführung von „Léon – Der Profi“ angeschaut habe und zweimal einen bereits gesehenen Film noch einmal mit Freunden angeschaut habe). Wie beim Heimkino, fangen wir auch hier wieder mit den Nieten an…
Meine 5 Nieten des Jahres:
Wie man aus einer vielversprechende Prämisse einen wahrlich generischen Horrorfilm mit Saw-Einschlag kreieren kann, beweisen die „kreativen“ Köpfe hinter diesem Streifen besonders anschaulich. Von Anfang an weiß man als Zuschauer, wo die Reise hin geht, und etwa ab der Hälfte kann man sich dann auch denken, wer am Ende das ganze Spiel überleben wird. Doch was den Film wirklich auf diese Liste katapultiert hat, war das hanebüchene Ende, welches einen derart fauligen Nachgeschmack hinterlässt, dass auch die wenigen guten Eigenschaften des Films daneben verblassen.
Während ich „A Quiet Place“ im letzten Jahr noch gefeiert habe, ließ mich dieser Film hier einfach kalt. Hätte er nicht ein paar großartige Schauspieler verschenkt und ein paar gute Ansätze gehabt, hätte ich ihn wahrscheinlich abgehakt und sofort wieder vergessen, aber auch hier trug dann vor allem das Ende dazu bei, dass er mir ziemlich schlecht in Erinnerung blieb.
⇒ Cats
Der letzte Film, den ich 2019 im Kino gesehen habe, sollte mit zu den schlechtesten gehören, die ich jemals auf der großen Leinwand gesehen habe. Hier ergibt einfach nichts Sinn, alles ist einfach nur merkwürdig (und das nicht auf eine gute Art und Weise) und die Effekte sind teils so verstörend, dass man sich wirklich fragt, wie so etwas heutzutage von einem großen Studio durchgewunken werden kann.
Ich gebe es zu, ich habe bei weitem nicht alle Filme des Conjouring-Franchise gesehen, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass etwas mehr zusätzliches Wissen dieses Schnarchfest tatsächlich für mich hätte retten können. Jeder der äußerst billigen Jumpscares ist exakt gleich aufgebaut und deswegen schon von weitem erkennbar, die eigentlich ganz guten Schauspieler bekommen nichts weiter zu tun als ab und an mit verzogenem Gesicht ohrenbetäubend in die Kamera zu kreischen, und keiner der gezeigten Dämonen bekommt mehr Profil als ein paar schleißig hin geschmissene Dialogzeilen.
Selbst die Tatsache, dass etwas gewollt schlecht ist, ändert nichts an der Tatsache, dass es schlecht ist. Ein jeder kann sich hinstellen und ein Essen versalzen, nur weil es mit Vorsatz geschehen ist, werden die Leute es deswegen nicht weniger salzig finden oder es am Ende gar mit Genuss verputzen. Gut, man muss sagen, dass der Trashfaktor durchaus hier und da seinen ganz eigenen Charme versprüht, aber das reicht bei weitem nicht aus, um diesen Film als etwas anderes zu sehen, als das was er ist: nämlich unnötige, schwer verdauliche Trash-Kost.
Mein 5 Empfehlungen des Jahres:
Jaja, ich weiß, vielen von euch hängt das ganze Superheldengedöns schon mächtig beim Hals raus, weswegen ich es hier auch ganz kurz mache und nur sage, dass der Film für mich einen wunderbaren und sehr runden Semi-Abschluss einer Reise darstellt, die vor über 10 Jahren begonnen wurde – jeder der diese Reise ebenfalls genossen hat, sollte sich den Film also auf keinen Fall entgehen lassen.
Auch wenn ich damit offensichtlich eher zu der Minderheit gehöre, aber ich bin wirklich ein riesen Fan des neuesten Streichs von Jim Jarmusch. Die beinahe phlegmatische Herangehensweise an ein Genre, welches ansonsten von Panik und Aufgeregtheit dominiert wird, ist dafür verantwortlich, dass der Film einen Grundton aufweist, der schon für sich genommen zu unterhalten weiß, gepaart mit unglaublich skurrilen Gags und Einfällen und herrlich aufspielenden Darstellern ergibt sich ein Film, der fernab des Mainstream sein Publikum sicher finden wird.
⇒ Vice
Vergesst einmal die unglaubliche körperlicher Veränderung, welche Christian Bale mal wieder auf sich genommen hat, um Dick Cheney hier möglichst glaubhaft porträtieren zu können, denn diese Tatsache überschattet meiner Meinung nach etwas die wahren Qualitäten dieser Mischung aus Biopic und Fiktion. Hier prallen nämlich hervorragende Schauspieler auf ein unglaublich gut geschriebenes Drehbuch, dass den Zuschauer zu jedem Zeitpunkt zu überraschen und schockieren versteht.
Selbst jemand, der nichts mit dem Rennsport anfangen kann, wird sich der fesselnden Magie der Rennsequenzen in diesem außerordentlich gut gespielten, wunderbar geschriebenen und hervorragend inszenierten Biopic nicht entziehen können. Wenn ich in einem Film gleichzeitig Lachen und Weinen muss, dann ist das in meinen Augen ganz große Filmkunst.
⇒ Joker
Auch wenn der Film einige Kontroversen nach sich gezogen hat und gerne einmal als zu plakativ abgetan wird, haben mich Todd Philips und Joaquin Phoenix hier auf eine emotionale Achterbahnfahrt mitgenommen, die ich noch lange nach dem Kinobesuch sehr lebendig in Erinnerung hatte, und ich kann euch sagen, so etwas ist bei 70 Kinobesuchen nicht gerade oft der Fall.
Meine 5 Enttäuschungen des Jahres:
Wie bei allen Filmen auf dieser Liste, würde ich eigentlich nicht behaupten, dass das erste Soloabenteuer einer weiblichen Heldin des MCU ein wirklich schlechter Film ist, aber das Endresultat blieb so weit hinter meinen Erwartungen zurück, dass ich enttäuscht den Kinosaal verlassen habe – und auch die BluRay fehlt noch in meiner Sammlung, obwohl die schon vor vielen, vielen Wochen erschienen ist.
Hier rührt meine Enttäuschung wohl vor allem daher, dass ich die Originalreihe wirklich sehr mag (besonders den ersten Teil) und gehofft hatte, dass sich die Macher hier vor einem neuen Setting vielleicht ein nettes neues Abenteuer einfallen lassen haben; leider war dem nicht so, denn Men in Black International ist ein lauwarmer Aufguss vieler Ideen aus den vorherigen Filmen, ergänzt um ein paar Genreklischees der vorhersehbarsten Sorte.
Eigentlich hat mir der Reboot des X-Men-Universums bisher sehr gut gefallen – selbst Apocalypse fand ich besser als viele andere Filmfans – doch weshalb man erneut die Dark Phoenix Saga hernimmt, nur um sie am Ende dann vom dem selben Typen in den Sand setzen zu lassen, der es schon beim letzten Mal nicht hinbekommen hat, wird mir auf ewig ein Rätsel bleiben.
⇒ Hellboy
Tatsächlich war meine Vorfreude diesen Reboot betreffend gar nicht so extrem hoch, und trotzdem hat es das Team hinter dem Projekt noch geschafft, meine Erwartungen zu unterwandern. Wer nun die Schuld daran trägt, kann nur spekuliert werden, aber eines ist nach diesem Film hoffentlich ein für alle Mal klar: ein paar coole Sequenzen machen noch keinen guten Film!
Genau dasselbe gilt übrigens für diesen Film: nur weil ich ein paar geile Schauwerte liefere, heißt das noch lange nicht, dass am Ende ein guter Film dabei herauskommt. Und dabei war ich nach dem ersten Trailer noch so gehypt, aber wenn man mir dann viel zu oft menschliche Charaktere vor die Nase wirft, deren Motivationen ich nicht nachvollziehen kann, deren Handlungen ich nicht nachvollziehen kann, und deren Schicksal mir komplett egal ist, dann darf man am Ende nicht erwarten, dass ich mit einem Grinsen das Kino verlasse nur weil ich gesehen habe, wie eine riesige Echse sich mit einem dreiköpfigen Drachen prügelt.
Meine 5 Überraschungen des Jahres:
Auch wenn ich durch seinen Oscargewinn natürlich schon mit Erwartungen ins Kino gegangen bin, hat es mich dann doch sehr überrascht, wie gut mir diese Dokumentation gefallen hat. Es gibt Einstellungen, da stockte mir der Atem und ich sah mich schon gemeinsam mit dem Kletterer in die Tiefe stürzen – hier könnten sich sogar einige Spielfilme was abschauen, wenn es um Dramaturgie im großen Finale geht.
⇒ Parasite
Ja klar, auch bei diesem Film hat man im Vorfeld bereits mitbekommen, dass sich eine Sichtung wohl lohnen könnte, aber was für eine abgefahrene, kaum beschreibbare Achterbahnfahrt einen bei „Parasite“ wirklich erwartet, damit hatte ich beim besten Willen nicht gerechnet.
⇒ Ad Astra
Wo wir gerade bei Achterbahnfahrten sind: auch hier hatte ich nicht damit gerechnet, wie sehr mich dieser Film emotional mitnehmen würde – und das obwohl ich bereits mit sehr hohen Erwartungen in den Kinosaal gegangen bin. Ad Astra schafft dabei gekonnt den Spagat zwischen beinahe schon kontemplativen Szenen und explosiver Action und bietet somit etwas für die Augen, den Verstand und das Herz.
Eigentlich bin ich mit ein wenig Bauschmerzen in diesen Film gegangen, immerhin zählt die zugehörige Buchvorlage zu meinen absoluten Lesehighlights. Umso glücklicher war ich dann, als ich feststellen durfte, dass sich die Verantwortlichen hinter dem Projekt wirklich Gedanken gemacht haben und einen sehr guten Weg gefunden haben, diesen modernen Briefroman in einen ebenso rührenden wie herzerwärmenden Film zu verwandeln.
Ich bin eigentlich kein besonderer Fan des ersten Teils, klar, er hat seine Momente, aber alles in allem gefiel er mir bei weitem nicht so gut wie den meisten. Umso erstaunter war ich deswegen, dass der zweite Teil zu den besten Komödien zählt, die ich in diesem Jahr gesehen habe. Natürlich sitzt nicht jeder Gag hundertprozentig und die Geschichte ist eher vernachlässigbar, aber genau die Sachen, die ich schon am ersten Teil mochte, wurden hier hergenommen und nochmal auf die Spitze getrieben.
So damit hätten wir mein Filmjahr 2019 wohl gebührend Revue passieren lassen. Wie sah euer Filmjahr denn so aus? Was waren eure Tops und Flops des vergangenen Jahres? Hinterlasst mir doch einen Kommentar.
Danke fürs Vorbeischauen und bis zum nächsten Mal – stay tuned…
Große Zustimmung für Akira, Metropolis, Totoro und Parasite
Keine Zustimmung für Endgame 😉 The Artist fand ich leider auch nicht so toll wie ich es mir ausgemalt hatte
„Die dunkle Seite des Mondes“ Schade, ich mag Moritz Bleibtreu, aber seine Rollenwahl ist manchmal echt merkwürdig
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Deswegen habe ich zu Endgame ja auch keine großen Worte mehr verloren, ich weiß ja, dass der nicht alle so feiern wie ich es tue 😉
Bleibtreu war allerdings eh noch mit das beste am ganzen Film…aber wie du richtig sagst, seine Auswahl ist manchmal eher merkwürdig
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„Durch die Wand“ wollte ich mir auch noch anschauen, ist der vergleichbar mit Free Solo?
Bin auf jeden Fall schonmal froh, dass ich weder einen deiner Nieten aus dem Heimkino, noch aus dem richtigen Kino gesehen habe 😀 Dem originalen Footloose solltest du nochmal ne Chance geben, der ist definitiv nicht perfekt, aber er hat seinen 80er-Charme und ich mag ihn.
Bin zum Glück von großen Enttäuschungen in diesem Jahr verschont geblieben, spontan fällt mir vielleicht Es: Kapitel 2 ein, der ein wirklicher Reinfall war.
In unserer Topliste unterscheiden wir uns ja sehr, aber deswegen finde ich das Jahr dahingehend interessant, dass es so ein breites Spektrum hat und jeder andere Favoriten rauspicken kann 🙂
Bei so Filmen wie Avengers oder Vice lässt sich schwer was dagegen sagen wenn man die feiert
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Ja, ich denke ein Vergleich mit „Free Solo“ ist durchaus angebracht…also wenn dir der gefallen hat, solltest du dir ungedingt auch „Durch die Wand“ anschauen 🙂 .
Freut mich zu hören, dass sich die Nieten bei dir heuer in Grenzen gehalten haben. Ich muss ja sagen, dass die „Enttäuschungen“ für mich aber meistens tiefer sitzen, weil ich mich da wirklich auf die Filme gefreit hatte und gerade Godzilla 2 war da schon wirklich eine ziemlich große Enttäuschung für mich. Es 2 fand ich hingegen ganz okay, zwar manchmal etwas zu repetitiv, aber die schauspielerischen Leistungen haben für mich einiges wieder herausgerissen 😉 .
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@Ainu Bitte löschen 🙂
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Schon erledigt
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Akira lief damals bei uns im Kino. Da war ich gleich zweimal drin.
Den Film selber habe ich bestimmt 10 x gesehen.
Der Vidocq mit Departieu ist auch nicht übel.
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Im Kino muss Akira wirklich eine Wucht gewesen sein…leider sind hier bei uns Wiederaufführungen sowieso äußerst selten und dann schon gar nicht von solchen Filmen 😦
Ja, die Verfilmung mit Departieu war wirklich ziemlich gut…und verglichen mit dieser sogar ein Meisterwerk 😉
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Departieu steht hier auch im Regal
😁
Das war der Hammer damals im Kino. Da zieht es dir die Schuhe aus vor der großen Leinwand.
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Jap, die Version mit Depardieu ist auch in meiner Sammlung vertreten 🙂
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Das höre ich doch gerne 😁
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„Die dunkle Seite des Mondes“
Also ich habe den damals im Kino gesehen. Und sonderlich schlecht fand ich den nicht. Bleibtreu spielt den Wandel seiner Figur ganz ordentlich und am Ende kommt auch etwas Spannung auf.
Bei Escape Room, Iron Sky, Vidocq, Copykill, Captain Marvel und MiB dagegen volle Zustimmung.
The Dead Don’t Die ist leider selbst in 1,4-facher Geschwindigkeit noch viel zu langsam.
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„The Dead Don’t Die ist leider selbst in 1,4-facher Geschwindigkeit noch viel zu langsam.“
Bitte sag mir, dass du das nicht ausprobiert hast…
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Ich werde nicht lügen, daher schreibe ich jetzt lieber gar nichts dazu.
Probier’s aus.
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Du bist soeben vier Punkte auf der Ansehensskala gefallen 😂
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Niemals…ich hör mir ja auch kein Musikstück in 1,4-facher Geschwindigkeit an, wieso sollte ich das dann bei einem Film machen. Entweder ich hab die Zeit und die Muse mir einen Film anzuschauen oder eben nicht…und wenn ich ihn zu langatmig oder zäh finde, dann ist es eben nicht mein Film.
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Also doch nicht unkommentiert 😉
In der Musik nennen wir es Remix, wieso also nicht auch bei Filmen etwas nachhelfen? Die Star-Wars-Prequels leben von ihren Fancuts und meiner von The Dead Don’t Die ist halt alles in 1,4-facher Geschwindigkeit. Wie sagte Frau Langstrumpf so schön: „Ich mach mir die Welt…“ usw. Von den Schauspielern, dem Regisseur und der Thematik hätte ich ihn zu gerne gemocht. (Allerdings hab ich ihm auch in schneller nichts abgewinnen können) Wollte Netflix nicht ausprobieren, Filme in anderthalbfacher Geschwindigkeit abspielen zu können?
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Ja, sorry, war dann ja aber auch schon ein anderer Kommentar 😉.
Ein Remix ist aber wirklich was ganz anderes als einfach nur das Original in 1,4-facher Geschwindigkeit abzuspielen…insofern, wenn du es wirklich mit einem Remake vergleichen willst dann man ran an, Kamera und Cutter-Programm und zeig was du kannst…ich wär auf jeden Fall sehr gespannt auf den Film, der da dabei heraus käme 😉. Deine Satz in der Klammer unterstreicht übrigens sehr gut, was ich vorher gemeimt habe, wenn dir der Film in Originalgeschwindigkeit nicht zugesagt (hat), wird er es in schneller auch nicht. Insofern bringt das schnellere Schauen eigentlich nur so viel, dass man sich vielleicht bei dem ein oder anderen Film der durch seine Lamgsamkeit erzeugten Atmosphäre beraubt.
Aber wie du Pipi schon ganz treffend zitiert hast (hier in leicht abgewandelter Form): Jeder wie er will.
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Also ich fand Die dunkle Seite des Mondes irgendwie zu unausgegoren, selbst ohne die Vorlage zu kennen, spürte ich bei vielen Handlungssträngen, dass da mehr möglich gewesen wäre. Da konnte am Ende auch Bleibtreus durchaus gekonnte Performance nicht genug für mich rausreißen.
Ich weiß, The Dead don’t Die hat vielen da draußen nicht gefallen aber ich fand gerade auch dieses phlegmatische dahin Mäandern einfach nur herrlich und äußerst unterhaltsam, eben weil es so gegen alle Konventionen geht, die in diesem Genre normalerweise üblich sind. (Das mit der 1,4fachen Geschwindigkeit lass ich jetzt mal unkommentiert, du Frevler 😉 )
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