10 tolle Trailer, für nicht ganz so tolle Filme

Hallo zusammen,

nachdem ich mich letztens bereits darüber ausgelassen habe, wie Trailer im Vorhinein bereits viel von der Magie der ersten Sichtung eines Kinofilms ruinieren können, möchte ich euch heute ein paar Gegenbeispiele präsentieren – also Trailer, die ihren Job hervorragend gemacht haben, uns für das kommende Spektakel gebührend gehypt haben, nur damit uns das filmische Endresultat am Ende auf den Boden der Tatsachen zurückholt. Weshalb der Film dann doch nicht so grandios war, wie es die Trailer versprochen hatte, kann vielerlei Gründe haben – konfuse Handlungen, schwache Drehbücher, Schwierigkeiten bei der Produktion – doch egal was hinter oder vor den Kulissen schief gelaufen ist, fest steht, diese Streifen wurden ihrem Trailer nicht gerecht.

⇒“Schneemann“ (2017)

Ganz objektiv betrachtet, bietet der Aufbau des Trailers zu dieser Thriller-Gurke aus dem Jahr 2017 nicht wirklich etwas besonders Kreatives oder Neues, schon gar nicht in seinem Genre, aber dennoch versprachen diese ersten Bewegtbilder doch einen Nervenkitzel, der sich vielleicht sogar stellenweise eher in den Bereich Horror bewegen könnte und mit Leuten wie Michael Fassbender und Rebecca Ferguson schien die Sache sowieso geritzt. Der eigentliche Film hatte dann allerdings mit einem nicht fertig verfilmten Drehbuch und einem dadurch bedingten, äußerst verwirrenden Schnitt zu kämpfen, der jegliche aufkommende Spannung einfach immer wieder zunichte machte.

⇒Suicide Squad (2016)

Ach, was waren das noch für Zeiten, als der Trailer zu dem neuesten DC-Abenteuer, rund um ein paar abgedrehte Outlaws, herauskam und der Puls eines jeden Superheldenfans unter die Decke ging – immerhin versprachen die gezeigten Bilder in Kombination mit dem hammer Soundtrack von Queen ein buntes Treiben, das der skurrilen Truppe mehr als gerecht werden sollte. Das Endresultat war dann allerdings ein zerschnittenes Durcheinander par excellence, bei dem wohl keiner mehr den Durchblick hatte, am allerwenigsten die Verantwortlichen selbst.

⇒Willkommen in Marwen (2018)

Wenn der Name Robert Zemeckis in Verbindung mit einer „inspirierenden wahren Geschichte“ angekündigt wird, dann ist der Hype zunächst natürlich einmal groß – doch nicht nur der bekannte Name, sondern auch der fantastische Trailer trug dazu bei, dass man sich darauf freute, diese augenscheinlich außergewöhnliche Traumabewältigung auf der großen Leinwand erleben zu dürfen. Im Film selber ist von dem erhebenden Gefühl, welches der Trailer einem vermittelte, leider nicht mehr viel übrig und trotz einer hervorragenden schauspielerischen Leistung von Steve Carell, bleibt man dem Schicksal der Hauptfigur gegenüber merkwürdig gleichgültig.

⇒Transformers 5: The Last Knight (2017)

Klar, niemand käme je auf die Idee sich von einem Transformers-Film das nächste cineastische Meisterwerk zu erwarten, aber der Trailer zu dem fünften Film der Reihe ließ tatsächlich ein wenig Hoffnung aufkeimen, dass sich Michael Bay und das Studio die Kritik zu den Vorgängern vielleicht doch zu Herzen genommen hatten. Immerhin gab es mit Anthony Hopkins nun einen mehr als respektablen Schauspieler in der Riege zu verzeichnen, der Fokus lag eindeutig auf den Transformers und die Action wirkte, trotz unzähliger Explosionen, nicht mehr ganz so wirr und überladen. Leider bewies Bay an dieser Stelle wieder einmal, wo seine Wurzeln liegen, was er wirklich gut kann, nämlich großartige Trailer für miese Filme produzieren – vielleicht wäre es endlich an der Zeit, dass der Schuster endgültig bei seinen Leisten bleibt.

⇒Die Legende von Aang (2010)

Je nachdem, wen man fragt, wird man wohl sehr unterschiedliche Antworten darauf bekommen, wann Shyamalan endgültig sein Mojo eingebüßt hat, aber eines steht fest, diese Adaption eines äußerst beliebten Animes gehört eindeutig zu seinen schlechten Filmen. Der Trailer dazu ließ das Fiasko aber noch gar nicht wirklich erahnen – natürlich wurde einem auch hier schon das Problem des berüchtigten „white washing“ mehr als deutlich bewusst, aber der Rest sah nach einem Fantasy-Spektakel aus, wie es sich Fans wünschen würden.

⇒After Earth (2013)

Und weil es so schön war, gleich noch ein Shyamalan-Film, dessen Trailer ein düsteres Sci-Fi-Abenteuer mit leichten Horrorelementen versprach und dessen finales Endprodukt mehr als enttäuschend ausfiel. Das lag nicht nur an der steifen Darbietung von Jungschauspieler Jaden Smith, sondern auch an einem Drehbuch, dass seine spannende Prämisse lieber für ein wenig Scientology-Gehirnwäsche über Bord warf.

⇒Tomb Raider (2018)

Hier suggerierte der Trailer endlich mal einen etwas düstereren und menschlicheren Zugang zu der Hauptfigur Lara Croft. Statt Angelina Jolie übernahm Alicia Vikander die Rolle und durfte bereits im Trailer mehr als nur coole Sprüche raus hauen und lasziv in die Kamera blicken – hier läuft die toughe Abenteurerin auch mal verschwitzt und verdreckt durch den Wald, fällt von einer Klippe und braucht Hilfe um ihr Ziel zu erreichen. Kurz, man hatte den Eindruck, dass man hier am Ende eher an Indiana Jones als an die eigentlichen Vorgänger denken würde. Doch leider lässt der Film all diese Ambitionen nach dem zweiten Drittel liegen und begibt sich im Finale lieber auf genauso abstruse und ausgetretene Pfade, wie dies bereits die Filme Anfang der 2000er getan haben.

⇒X-Men: Der letzte Widerstand (2006) 

Was hatte uns der Trailer nicht für ein episches Finale der damaligen X-Men Trilogie versprochen – da war von einer „Heilung“ die Rede, von Blutvergießen und von einer Macht, größer als alles bisher Gekannte. Als der erste Versuch einer adäquaten Adaption der unter Comiclesern sehr geschätzten „Dark Phoenix“-Saga dann allerdings in den Kinos anlief, wurde allen, nicht nur den Fans, sehr schnell klar, dass sie hier alles andere als ein Meisterwerk zu sehen bekamen, sondern viel mehr einen Reinfall. Das ist zwar nach wie vor äußerst schade, aber so wurde immerhin der Weg für den Reboot der Serie mit McAvoy und Fassbender als Professor X und Magneto geebnet.

⇒Godzilla (2014)

Die erste Minute dieses Trailer gehört für mich zu dem Besten, was jemals in diesem Bereich produziert wurde: mit einer einzigen Szenen, in der man nicht viel mehr sieht, als einen HALO-Sprung von ein paar Soldaten, wird mehr Atmosphäre aufgebaut, als bei so manch anderem Trailer nach zwei Minuten noch nicht aufkommt – einfach ein Gänsehautmoment. Für mich hätte es die darauffolgenden Bilder gar nicht mehr gebraucht aber selbst hier werden einem ein paar sehr gute Schauspieler präsentiert und die epischen Ausmaße der Geschichte sogar noch weiter verdeutlicht. Leider war der Film selber dann wirklich ganz anders, als der Trailer es vermuten ließ, denn die titelgebende Riesenechse war kaum zu sehen und die Figuren ebenso belanglos wie austauschbar.

⇒Godzilla 2: King of the Monsters (2019)

Zum Abschluss möchte ich noch einen ganz aktuellen Kandidaten präsentieren, der mich sogar noch mehr enttäuscht hat, als sein Vorgänger, da die Handlung sogar noch flacher ist und die Charaktere noch nutzloser sind. Dass man diesmal ein bisschen mehr von der Echse und seinen „Freunden“ zu sehen bekommt (im allgemeinen aber immer noch viel zu wenig, lasst euch da bloß nicht vom Trailer in die Irre führen), mag zwar eine ganz nette Idee gewesen sein, aber wenn einem dann einfach keine nachvollziehbare Geschichte dazu einfallen will, helfen auch all die wundervollen Animationen reichlich wenig.

Und das war es auch schon wieder von meiner Seite – wie schaut es denn bei euch aus? Fallen euch auch Trailer ein, die euch richtig heiß auf einen Film gemacht haben und der eigentliche Streifen stellte sich dann aber leider als Schuss in den Ofen heraus?

Danke für’s Vorbeischauen und bis zum nächsten Mal – stay tuned…

 

 

 

 

 

7 Antworten auf „10 tolle Trailer, für nicht ganz so tolle Filme

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    1. Stimmt…das ist auch ein echt guter Kandidat als Ergänzung zu dieser Liste…den hatte ich nur nicht auf dem Schirm weil ich damals noch zu jung war, um wirklich schon so sehr auf Trailer zu achten…zumal ich auch aus einem ziemlichen kleinen Ort komm, das nächstgelegene Kino meist nur ein bis zwei Filme pro Woche im Programm hatte und immer dieselben Trailer gespielt hat, manchmal sogar über Wochen hinweg, und wir damals auch noch keinen privaten Internetzugang hatten 😅

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      1. Stimmt genau, das vergisst man so leicht, dass man in einer prä-Youtube, prä-Breitband Ära Trailer eben am ehesten im Kino gesehen hat.

        Wir hatten damals auch noch ein Modem (driiiiiiiit bloing bloing bloing etc…) und wenn ich mir da Trailer für Quicktime oder Realplayer, oder so runtergeladen hätte, hätte es vermutlich… Fragen von den Eltern gegeben, wenn die Telefonrechnung kam (nicht das ich das jeeee erlebt hätte…)! 😉

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  1. Suicide Squad… Oh Gott war das ein schlechter Film *würg*

    Du hast das gleiche Problem bei Godzilla II wie alle anderen: Hier geht es nicht um die Schauspieler und deren Story. Das ist ein Monsterfilm 😉 Da erwartet kein Fan eine überzeugende menschliche Handlung 😉

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    1. Das Argument bei Godzilla zieht bei mir als jemanden, der bisher erst wenige Filme gesehen hat, in diesem Fall einfach nicht weil dafür die Geschichten rund um die Menschen einfach zu viel Platz einnehmen…und wenn ich dann zu ca 80% einem menschlichen Plot folgen muss, dann hätt ich schon gern das Gefühl, dass irgendein Schreiberling wenigsten zwei Gehirnzellen einschaltet um sich eine zumindest kohärente Story einfallen zu lassen – und das war hier einfach nicht der Fall 😉. Außerdem sag ich ja auch nicht per se, dass der Film nicht unterhaltsam wäre für Fans (auch wenn er es für mich nicht wirklich war), sondern lediglich, dass er in meinen Augen hinter der Erwartungen, die der Trailer geschürt hatte, zurück geblieben ist😉

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      1. Das ist ja das Problem von hollywood: Zu viel Mensch in einem Monsterfilm. Die haben viel zu viel Screentime. 20% Mensch reicht völlig aus.
        Der Trailer ist ja auch wieder auf die Menschen ausgelegt gewesen.

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