Über den magischen Ort für Filme, #Kinoliebe

Hallo zusammen,

heute bin ich bei meinem morgendlichen Stöbern in meinem WordPress-Reader bei René von 11ersfilmkritiken auf eine großartige Aktion gestoßen, mit der die Teilnehmenden ein wenig ihrer Liebe zum Kino Ausdruck verleihen. Gerade in Zeiten von Corona, Kinoschließungen und Co. eine wirklich schöne Sache, an der ich mich gerne beteiligen möchte. Initiatorin des Ganzen ist übrigens Nadine von „Wörter auf Reise“ – schaut dort gerne mal vorbei, wenn ihr mehr über die Aktion erfahren wollt.
Also dann, los geht’s…

Jeder der meint behaupten zu können, er sei in einem kleinen Nest aufgewachsen, der muss es erst einmal mit mir aufnehmen, denn das Dorf in dem ich die ersten 18 Jahre meines Lebens verbracht habe, hatte gerade einmal ca 500 Einwohner. Und trotzdem hatte ich Glück, denn die nächste Bezirkshauptstadt war nur 15 Minuten mit dem Auto entfernt und beherbergte am Hauptplatz tatsächlich ein kleines Kino mit einem Saal. Bedingt durch die Größe liefen an unterschiedlichen Abenden unterschiedliche Filme, es sei denn ein Blockbuster ließ sich mal blicken, dann konnten auch schon mal zwei Wochen ins Land ziehen, ohne einen „neuen“ Filmstart. Wollte man also gezielt einen bestimmten Film schauen, blieb einem nichts anderes übrig, als in die nächste richtige Stadt zu fahren, wo es ein Multiplex gab – je nach Verkehr dauerte die Fahrt dort hin knappe 90 Minuten, man kann sich also vorstellen, dass solche Ausflüge rar gesät waren. Und wie ist die Lage inzwischen? Nun, mit 18 bin ich in die eben erwähnte Stadt gezogen und habe somit die Auswahl zwischen zwei Multiplexen (einem wirklich großen am Stadtrand und einem ehemaligen Programmkino mit mehreren Sälen, das schon vor vielen Jahren von einer Kette aufgekauft wurde), drei Programmkinos und einem Kino, das sich auf Vorstellung im O-Ton mit Untertiteln spezialisiert hat. Und nur falls sich jemand die Frage stellt: Das kleine Kino aus meiner Kindheit mit dem einen Saal gibt es schon lange nicht mehr, und auch mehrere Ankündigungen einer Wiederbelebung verliefen stets im Sand. So, nach diesen einleitenden Zeilen kommen wir jetzt aber mal zu den eigentlichen Fragen…

Was war dein erster Kinofilm?

Tatsächlich musste ich sehr lange darüber nachdenken, welcher der erste Film war, bei dem ich mich wirklich daran erinnern kann, ihn im Kino gesehen zu haben. Die älteste Erinnerung an einen Kinobesuch (wobei ich stark bezweifle, dass es sich dabei wirklich um meinen ersten Kinobesuch handelt), die ich finden konnte, ist an „Beavis und Butt-Head machen’s in Amerika“. Ich war zu diesem Zeitpunkt 7 oder 8 Jahre alt, und bevor sich nun manche über meine verantwortungslosen Eltern aufregen wollen, lest die Geschichte erst einmal weiter. Ich war also eigentlich noch viel zu jung für den Film, hatte aber drei ältere Geschwister, und als wir gemeinsam grübelnd im Multiplex standen, um einen Film auszusuchen, versicherten meine Geschwister meinen Eltern (die keine Ahnung hatten wer Beavis und Butt-Head waren), dass der Film sicher lustig sein würde. Wieso niemand damals auf die FSK-Kennzeichnung geachtet hat, ist mir allerdings schleierhaft. Nun ja, auf jeden Fall fanden wir uns in dem Kinosaal wieder und nach gut einer halben Stunde oder so hatte ich solche Angst, dass meine Mama mit mir den Saal verlassen hat. So haben wir uns stattdessen bei den Arcade-Automaten in der Eingangshalle amüsiert, während mein Papa sich mit meinen Geschwistern den Film angeschaut hat. Meine erste Erinnerung ist also eher traumatischer Natur, konnte meiner Liebe zum Kino und zu Filmen im allgemeinen aber dennoch keinen Abbruch tun.

Was war dein letzter Kinofilm?

Dank meinem letterboxd-Account konnte ich das relativ leicht herausfinden – es war „Bloodshot“. Nicht gerade ein Meisterwerk (meine Rezension zu dem Film habe ich euch mit dem Titel verlinkt) und hätte ich gewusst, dass die Kinoschließungen bereits so knapp vor der Tür standen, hätte ich vermutlich „Emma“ noch eine Chance auf der großen Leinwand gegeben (so muss ich halt warten, bis der Film mal irgendwo anders auftaucht).

Wie oft gehst du ins Kino?

Puh, als ich noch die Unlimited Card hatte (eine Abo-Karte, bei der man einen monatlichen Fixbetrag gezahlt hat und dafür so oft ins Kino gehen konnte, wie man wollte) war ich durchschnittlich so 5-6 Mal im Monat im Kino. Ohne die Karte ist es etwas zurückgegangen und ich würde sagen so 2-3 Mal im Monat.

Bist du als Kind/Jugendliche in deinen Film gegangen für den du nach FSK zu jung warst?

Siehe die Antwort auf die erste Frage 😉 ! Aber mal ohne Spaß, ich glaube, ich war sogar ziemlich oft in Filmen, für die ich aus offizieller Sicht zu jung war. Das lag daran, dass der Betreiber von dem kleinen Kino in meiner Nähe eigentlich kaum jemals auf so etwas geachtet hat und meine Eltern mich ab einem gewissen Alter auch mal alleine oder mit Freunden ins Kino gehen ließen.

Welcher war der schlechteste Film, den du im Kino gesehen hast?

Wieder eine Frage, bei der ich erst einmal ein wenig in mich gehen musste. Aber auch hier half am Ende ein Blick auf letterboxd, wo ich mal kurz die Gurken überflogen habe, bis mein Blick schließlich auf „Transformers: The Last Knight“ hängen geblieben ist. Der war wirklich mies und ich war danach richtig sauer auf mich selbst, dass Bay es mal wieder mit einem seiner Trailer geschafft hatte, mich in diesen hirnverbrannten Film zu locken. Auch hier könnt ihr meine ausführliche Meinung zu dem Film nachlesen, indem ihr auf den Titel klickt.

Multiplexkino oder Programmkino?

Mal so, mal so – je nachdem, wo sie den Film, den ich sehen will, zu einer Zeit spielen, zu der ich hingehen kann. Trotzdem würde ich sagen, dass mein Stammkino das „Multiplex“ in der Innenstadt ist, wo sie eine gute Mischung an Filmen zeigen, und wo ich früher wegen meiner Unlimited Card immer hingegangen bin.

Hast du schon ein Filmevent im Kino besucht?

Ja, sogar schon mehrere – ich muss gestehen, dass ich gerne zu solchen Events gehe, wenn sich die Gelegenheit bietet, weil ich die Atmosphäre einfach toll finde und sowieso ein Fan von Filmmarathons bin. So auf die Schnelle fallen mir da das Triple Feature zu „Der Herr der Ringe“, „Der Hobbit“ und „Plante der Affen“ ein (jeweils mit Premiere des dritten Teils), sowie die Mitternachtspremieren von „Avengers: Endgame“ und „Avengers: Infinity War“.

Hast du schon eine Sneak Preview besucht? Magst du sie?

Auch hier muss ich erneut auf meine Unlimited Card verweisen, als ich diese noch hatte, bin ich nämlich tatsächlich öfter mal in Sneak Previews gegangen. Nachdem ich für das Kinoticket sowieso nichts extra bezahlen musste, war es nämlich auch nicht so schlimm, wenn mal eine Gurke gezeigt wurde. Tatsächlich habe ich sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht und manchmal ziemlich miese, oft aber auch sehr gute Filme zu sehen bekommen. Prinzipiell finde ich das „Überraschungs-Ei“-Konzept schon sehr witzig, aber jetzt wo ich wieder für das Ticket zahlen muss, gehe ich doch seltener weil halt doch auch immer ein Restrisiko gegeben ist.

Warst du schon auf einem Filmfestival?

Ja, und zwar bei der „Diagonale“ in Graz, wo ich mich seit ein paar Jahren sogar als Vertreterin der Presse herumtummeln darf :-). Und ich kann nur sagen, dass ich es jedes Jahr von neuem genieße – die Atmosphäre ist einfach mit nichts zu vergleichen.

O-Ton oder Synchro?

Vorwiegend und bevorzugt schaue ich die synchronisierte Fassung, weil ich erstens keine fremde Sprache so gut beherrsche, dass ich die Film problemlos ohne Untertitel verstehen könnte, mich aber zweitens Untertitel extrem ablenken und teilweise auch stören. O-Ton schaue ich also eigentlich nur, wenn es halt nicht anders geht.

Bist du schon mal im Kino eingeschlafen?

Das kann ich ganz klar mit Nein beantworten…selbste bei den ganzen Triple Features habe ich immer brav durchgehalten bis ich wieder zu Hause in meinem Bett war.

Was war dein schönster Moment im Kino?

Puh, wie soll man diese Frage nur beantworten…es gab einfach so viele! Aber natürlich zählen die Events hier ganz klar dazu ;-).

Popcorn oder Nachos?

Ganz klar Popcorn (und für all meine deutschen Leser zur Klarstellung: natürlich salzig). Gerne auch im Menü mit Cola und einer kleinen Süßigkeit.

Der letzte Film bei dem du im Kino geweint hast?

In den letzten Jahren ist mir aufgefallen, dass ich eigentlich ziemlich nah am Wasser gebaut bin, es kommt also durchaus öfter vor, dass mir mal ein Tränchen über die Wangen kullert. Der letzte Film bei dem das der Fall war, war „Little Women“ von Greta Gerwig.

Dein nervigster Kinomoment?

Oh, das ist ganz leicht, die zwei Male, wo ich mich in die „Midnight Movie“-Vorstellung im Innenstadt „Multiplex“ gewagt habe. Kurz zur Erklärung: Am Freitag und Samstag in der Nacht zeigte dieses Kino immer Horrorfilme, meistens eher aus dem Bereich „Trash“, aber manchmal auch einfach nur eher aktuellere, die ansonsten keinen Platz im Programm gefunden hatten. Und beide Vorstellung, die ich besucht habe, kamen einem Desaster gleich. Ihr müsst euch das so vorstellen: alle nervigen Dinge, die Zuschauer in einem Kinosaal machen können, multipliziert mit 100. Da wurde lauthals miteinander geredet, blöde Kommentare den Film betreffend waren zu hören, viele Besucher waren betrunken oder zumindest angeheitert, ständig blitze ein Handybildschirm auf und sogar eine Popcornschlacht war einmal im Gange. Mein Fazit: Ich werde nie wieder einen „Midnight Movie“ anschauen.

Gehst du auch öfter für den gleichen Film ins Kino?

Ja, das kommt tatsächlich durchaus vor, wenn mir der Film richtig gut gefällt oder ich mehreren Leuten zugesichert habe, mir den Film mit ihnen anzuschauen – ist aber eher selten. Spontan fallen mit da „Avengers: Endgame“, „Avengers: Infinity War“, „Your Name“ und „Love, Simon“ ein.

Hast du auch schon Filmklassiker auf der Leinwand gesehen?

Ja, eigentlich nutze ich immer die Gelegenheit, wenn ich zufällig mitbekomme, dass irgendwo ein älterer Film im Kino gezeigt wird (leider kommt das hier nur wirklich sehr selten vor). So habe ich „Terminator 2“, „Leon – Der Profi“, „Titanic“ und letztens erst „Metropolis“ schon auf der großen Leinwand bewundern dürfen (ich weiß, ich weiß, nur einer der genannten Film ist wirklich im eigentlichen Sinne ein Klassiker, aber auch die anderen konnte ich erst durch besagte Wiederaufführung zum ersten Mal auf der großen Leinwand erleben).

Was bedeutet Kino für dich?

Kino ist für mich jener Ort, an dem ich meiner Leidenschaft für die Filmkunst auf die schönste Weise frönen kann. Die große Leinwand, der fette Sound, der dunkle Saal und die Absicht sich ganz und gar auf eine Geschichte einzulassen, für eine bestimmte Zeit alles andere auszublenden und nur im Hier und Jetzt zu existieren.


So, das war es jetzt aber auch mit den Fragen. Wer jetzt Lust bekommen hat mitzumachen, der ist natürlich herzlich eingeladen einen eigenen Beitrag zu verfassen. Sonst freue ich mich natürlich auch über eure Kommentare zu dem Thema. Zum Schluss möchte ich euch noch auf #hilfdeinemkino aufmerksam machen, einer einfachen Möglichkeit, wie ihr eure Kinos in der derzeitigen Situation unterstützen könnt (für mehr Informationen klickt einfach auf den Titel).
Bevor ich mich nun aber wirklich verabschiede, verlinke ich euch jetzt auch noch die übrigen Teilnehmer:

Danke fürs Vorbeischauen und bis zum nächsten Mal – stay tuned…

12 Antworten auf „Über den magischen Ort für Filme, #Kinoliebe

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  1. Emma hätte ich auch gerne noch im Kino gesehen, warte aktuell darauf, dass der Film bei Prime was günstiger wird. So ne Kinokarte ist echt ne coole Sache, habe ich bei meinen Stammkinos noch nicht gesehen, würde sich bei meinem hohen Kinokonsum aber eigentlich lohnen. Metropolis würde ich gerne mal auf der Leinwand sehen.
    Danke für die Teilnahme!

    Liebe Grüße

    Nadine

    Gefällt 1 Person

    1. Ja, hätte ich damals gewusst, dass die Kinos so schnell schließen würden, hätt ich mir Emma auf jeden Fall noch angeschaut…ich schau so Kostümfilme sowieso irgendwie gern auf der großen Leinwand…da kommt das Spiel mit den Stoffen und Farben meistens noch viel besser zur Geltung.
      Leider haben sie die Abo-Karte bei uns wieder eingestellt weil sich UCI aus Österreich zurückgezogen und Cineplexx das System nicht übernommen hat…freiwillig hätte ich die Karte eh nie hergegeben 😅😉.
      Metropolis war echt ein Erlebnis…den hab ich im Freiluftkino mit Live Orchester gesehen…das war echt auch ein ganz besonderes Erlebnis 😊.

      Gefällt 1 Person

  2. Ich schaue auch nur Syncro im Kino, da meine Fremdsprachenkenntnisse da nicht ausreichen.
    Schon geil, was ihr so als „Klassiker“ angebt 😆 Die habe ich alle normal im Kino geschaut, als sie raus kamen 😆

    Gefällt 2 Personen

    1. Deswegen hab ich ja in Klammer geschrieben, dass ich durchaus weiß, dass die meisten davon eigentlich keine „Klassiker“ sind…aber als jemand, der Ende der 80er geboren ist, war es für mich trotzdem die erste Möglichkeit diese Filme auf der großen Leinwand zu bewundern 😉. Und „Metropolis“ ist ja immerhin ein richtiger Klassiker 😉

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