Meine Gedanken zu…dem DCEU oder Warum ich mich trotz allem auf Justice League freue!

Nun ist es also endlich soweit, heute Abend darf die Gerechtigkeitsliga zum ersten Mal mit vereinten Kräften die Welt vor dem Untergang bewahren. Dieses Ereignis habe ich dazu auserkoren, um eine neue Kategorie ins Leben zu rufen, welche mir schon länger im Kopf herumschwirrt. In „Meine Gedanken zu…“ wird es genau darum gehen, nämlich um Themen, die mich über das Maß einer Rezension hinaus beschäftigen. Da es sich hier zumeist (aber nicht nur) um aktuellere Themen drehen wird, wird das Format allerdings eher sporadisch erscheinen. Kommen wir nun aber endlich zum eigentlich spannenden Teil 😉 …

Wie viele von euch ja bereits wissen, bin ich ein sehr großer Fan des von Marvel etablierten Cinematic Universe. Was vielleicht noch nicht so viele wissen ist, dass ich allgemein ein großer Fan von Comicbuchverfilmungen bin. Bereits als Kind habe ich mir liebend gern die neuesten Abenteuer von Batman angeschaut, egal wie bunt und übertrieben sie auch sein mochten. In meiner Jugend waren es dann vor allem die X-Men, die mich in ihrem Bann hatten, alleine den ersten Film aus dem Jahr 2000 habe ich sicher schon 10 Mal gesehen. Je älter ich wurde, desto düsterer wurden auch die Comicverfilmungen, wie V wie Vendetta und Dredd beweisen, wobei das nicht bedeutet, dass ich der leichteren Kost abgeschworen hätte.

Diese Liebe zu den filmischen Adaptionen der gezeichneten Bilder war wohl auch der Grund, weshalb ich damals bereits bei der Ankündigung zu „Green Lantern“, ohne groß darüber nachzudenken, auf den Euphoriezug aufgesprungen war. Wie viele von euch sicher wissen, stellte dies zwar nicht den ersten aber einen früheren Versuch DCs dar, ein Filmuniversum ins Leben zu rufen. Rückblickend betrachtet hätten sie vielleicht, trotz des unterirdischen „Green Lantern“, tatsächlich bei diesem Plan bleiben sollen, weshalb dem so ist, ergibt sich aus meinen weiteren Ausführungen vor allem zu „Batman v Superman“. Fakt war damals auf jeden Fall, dass „Green Lantern“ sowohl bei Kritikern als auch beim Publikum durchfiel, und dass der Start zu einem geteilten Universum missglückt war. Somit hieß es für DC also erst einmal zurück ans Zeichenbrett.

Nur 2 Jahre später wagte DC einen erneuten Versuch, wahrscheinlich auch durch den gewaltigen Erfolg des MCU angestachelt, immerhin hatte dieses im Jahr zuvor mit dem Blockbuster „The Avengers“ über eine Milliarde in die Kinokassen gespielt. DC war somit dabei das Rennen um die Gunst der Zuschauer zu verlieren. Um diesem Trend entgegen zu wirken, stellten sie deswegen bei diesem weiteren Launchversuch ihre A-Mannschaft auf das Feld und brachten Man of Steel heraus. Nachdem Nolan ja bereits bewiesen hatte, dass ein düsterer und realistischerer Ton beim heutigen Publikum durchaus Punkten kann, verließ man sich dann auch auf dieses Konzept und fand in Snyder den geeigneten Mann, um die Vision der Studiobosse umzusetzen (so dachte man jedenfalls). Doch der große Erfolg blieb abermals aus, vor allem Fans des heroischen Kryptoniers schienen die dargebotene Neuadaption ihres Helden nicht so recht schlucken zu wollen. Kopf einziehen war aber mit Blick auf die starke Konkurrenz am Markt kaum möglich und immerhin waren die Einspielergebnisse dann doch zufriedenstellend genug, um diesmal ein festhalten am eigenen Universum zu rechtfertigen. Zwar war auch ich persönlich nicht zu hundert Prozent von dem Startschuss überzeugt, aber dennoch empfand ich eine unsicherere, gequältere und verwundbarere Darstellung des sonst so aalglatten Übermenschen als erfrischend.

Ganze drei Jahre und etliche Hürden später wurde dann das nächste Kapitel dem DCEU hinzugefügt, „Batman v Superman“, welches mit beängstigender Deutlichkeit das größte Problem des gesamten Projektes offen legte, es hinkte hinterher. Denn 2016 war die Knospe des Hypes rund um Comicverfilmungen bereits vollständig erblüht und während Marvel mit „Civil War“ seinen 13ten Vertreter ins Rennen schickte, sah die Bilanz bei DC ernüchternd aus. Aufholen war also angesagt wollte man diese goldene Kuh noch ausreichend melken. So wurde kurzerhand alles in einen Film gepackt, was man sich nur vorstellen konnte: der Konflikt zwischen Batman und Superman, eine Verschwörung um Superman ins Out zu drängen, Wonder Woman musste eingeführt werden, genauso wie die übrigen Mitglieder der künftigen Liga, Doomsday und Supermans Tod mussten am Ende auch noch Platz finden, wieso sollte den sonst die Liga gegründet werden, außerdem mussten auch noch kommende Gegner zumindest angeteasert werden, auch wenn die spärlichen Hinweise auf Darkseid und Steppenwolf wohl nur jenen glücklichen Experten auffielen, die intelligent genug waren sich den Extended Cut zu kaufen. Trotz solider Einspielergebnisse waren die Stimmen zu dem Film, naja, sagen wir mal erneut durchwachsen. Dank der ein oder anderen coolen Szene konnte ich persönlich dem Film zwar etliche Wirrungen verzeihen, allerdings blieb auch ich damals merklich ernüchtert im Kinositz zurück.

Bei zwei Versuchen lediglich ein Befriedigend zu kassieren schmeckte DC allerdings denkbar wenig. Suicide Squad sollte das Ruder nun herumreißen und DC endlich den erhofften überbordenden Erfolg bescheren. Unzählige Nachdrehs und Schnittfassungen später präsentierte man der Welt dann den nächsten vermeintlichen Hit und legte gleich mal das dickste Ei des bisherigen Universums. Das deutlich sichtbare Herumgepfusche hatte den Film zu einem inkohärenten, an vielen Stellen unlogischen, überlangen Trailer verkommen lassen. Gut Ansätze wurde im Keim erstickt, spannende Charakterzüge nicht weiter ausgebaut und mehr Platz fordernde Figuren einfach mal links liegen gelassen. Dies war der erste Film des DCEU bei dem ich tatsächlich schwer enttäuscht und leicht verärgert aus dem Kino kam und sich mir der Gedanke aufdrängte, dass das DCEU vielleicht doch scheitern sollte – und sei es nur, um den Fans weitere solcher Filme zu ersparen.

Dies mag erklären, weshalb ich im folgenden Jahren mit gemischten Gefühlen den Kinosaal betrat, um mir die Entstehunsgeschichte der heroischen Amazone namens Diana „Prince“ anzusehen. Und endlich geschah das, worauf alle, Warner Bors. genauso wie DC und vor allem auch die Fans, gewartet hatten, Wonder Woman war ein voller Erfolg – vielleicht auch bedingt durch die durchwachsenen Vorgänger. Der Film machte so vieles richtig, dass die wenigen Schnitzer, vor allem der lachhafte Showdown gegen Ares, leicht verziehen werden konnten und geneigte Zuschauer auf der ganzen Welt endlich aufatmen konnten.

Die Vorfreude auf das Kommende war also wieder entfacht und der erste Trailer zu Justice League versprach zumindest eine gehörige Portion Action mit einer milden Prise Humor. Dann kam Snyders verständlicher aber doch nicht unproblematischer Abgang und für eine Sekunde hielt ich den Atem an, wer nun in seine Fußstapfen treten würde. Whedon als Nachfolger zu engagieren war für mich dann frohe Kunde und Hiobsbotschaft zugleich. Auf der einen Seite bin ich ein großer Fan seiner Arbeit für Marvel, mit Avengers 1 und 2 hat er eindeutig bewiesen, dass er actionreiche Blockbuster mit großem Charakterensemble gut zu händeln weiß. Auf der anderen Seite kann man auf den ersten Blick nur wenig Parallelen zwischen den stilistischen Handschriften der beiden Männer erkennen und noch bevor ich diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte erfuhr ich auch schon von massiven Nachdrehs. Der darauf folgende und letzte Trailer sollte meine Ängste noch weiter schüren, bot er doch abermals ein paar grauenvolle CGI-Effekte, die hoffentlich für die heute erschienene Version noch fertig bearbeitet wurden. Und trotz allem, trotz der ganzen Hochs und Tiefs (wobei die Tiefs überwogen), trotz des kurzfristigen Wechsels im Regiestuhl und trotz der zuletzt ernüchternd wirkenden Effekte (ein Problem, mit dem DC übrigens durchwegs zu kämpfen hat) kann ich nicht anders, als offen zuzugeben, dass ich mich auf meinen Kinobesuch freue. Sei es nun weil ich Comicverfilmungen mag, weil viele Fragen aufgeworfen wurden, auf die ich eine Antwort haben will (denn im Gegensatz zu den hardcore Comicfans tat ich mir beim Entschlüsseln der unzähligen kryptischen Szenen in „Batman v Superman“ wirklich schwer), weil „Wonder Woman“ doch kein Reinfall war, weil ich leidenschaftlich gerne ins Kino gehen oder von allem ein bisschen – egal was auch die Gründe dafür sein mögen, ich harre gespannt den Dingen, die da kommen!

18 Kommentare zu „Meine Gedanken zu…dem DCEU oder Warum ich mich trotz allem auf Justice League freue!

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  1. Ich bin jetzt nicht so tief in der Materie drin wie du. Trotzdem kann ich sagen, dass ich beispielsweise BvS bei weitem nicht so langweilig fand wie Avengers 2, die ersten beiden Thor-Filme oder den ersten Captain America. Zudem bin ich wohl nach wie vor der einzige Mensch auf der Welt, der bei Guardians of the Galaxy am liebsten aus dem Zimmer gerannt wäre. Suicide Squad fand ich hingegen nicht so schlecht wie ihn viele machen. Was die Justice League angeht, kann ich mir jedoch nicht vorstellen, dass der Film etwas taugt. Von daher werde ich mir den auf keinen Fall im Kino anschauen. Bin trotzdem auf deine Meinung dazu gespannt. 🙂

    Ach ja, das Format finde ich übrigens toll.

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    1. Also ich würd gar nicht sagen, dass ich soo tief in der Materie drin bin…hab nur halt mal meine Gedanken dazu nieder geschrieben aber eigentlich nicht wirklich was recherchiert oder so😉! Also lassen wir Marvel mal außen vor weil da könnt ich mindestens nochmal so einen langen Artikel aus dem Stehgreif verfassen😁…wobei es natürlich vollkommen legitim ist wenn dir die Filme nicht so gut gefallen haben. Ich würde auch nicht sagen, dass BvS langweilig war sondern eher konfus und überladen. Meine Meinung zu Justice League wird’s dann morgen geben😉

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      1. Mit „tief in der Materie“ meinte ich auch eher dein generell ausgeprägteres Interesse an Comicverfilmungen im Vergleich zu mir. Die meisten Filme (egal ob DC oder Marvel) stehen bei mir nicht mal in der engeren Auswahl, wenn es um mögliche Kinosichtungen geht.

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      2. Auf jeden Fall…wie gesagt, ich könnte dir einfach so einen Artikel zu dem Thema schreiben der mindestens so lang ist wie dieser😁

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  2. Also zuerst, sehr gut geschrieben und der Beitrag liest sich gut. 🙂

    Zum MCU & den X-Men äußere ich mich jetzt nicht. Beides werde ich in eigenen Beiträgen besprechen. 😎

    Das DCEU hat es wirklich nicht leicht wobei ich sagen muss dass mir bis auf Suicide Squad (mit dem rechne ich diese Woche ab) jeder DCEU gut bis sehr gut gefallen hat. Ich mag diese düsteren Szenarien und das Spiel von Göttern & Monstern. Natürlich haben die DC Filme ihre Probleme aber Marvel produziert (zum Glück) auch nicht nur Gold. 🙂

    Meine Meinungen zu den einzelnen Filmen kennst du ja bereits wie die Kommentare unter den entsprechenden Reviews beweisen. 🙂

    Ich freue mich auf deine Meinung zu Justice League und am Sonntag kann ich auch sagen wie mir der Film gefällt. 😁

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    1. Danke für das Lob😊!

      Ich bin auch schon sehr gespannt was Justice League so zu bieten hat (wenn alles gut läuft kann ich dir morgen bereits näheres dazu sagen😉) und ich hoffe mal, dass sie, nachdem sie nun 2 Filme zur Verfügung haben nicht wieder alles in einen zu quetschen versuchen 😉!

      PS: Marvel und X-Men hab auch ich nur am Rande erwähnt weil ich das gleiche vorhab wie du😉

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      1. Gern. 😊

        Ich hoffe es auch. DC braucht sich wirklich nicht hetzen und kann nun die Weichen für die Zukunft stellen. 😌
        Sobald du ihn gesehen hast musst mich gleich informieren. :3

        Irgendwie hätte was gefehlt wenn die beiden anderen Filmuniversen unerwähnt geblieben wären. 😄

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      2. Klar, sag dir Bescheid sobald ich was genaueres weiß 😉!

        Ja, auch wenn DC es ungern hört aber irgendwie gehört die Geschichte der jüngeren Filmuniversen doch auch wenigstens angeschnitten und kleine Vergleiche bleiben dann nunmal nicht aus😉

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      1. Worauf jetzt genau 😅? Ja, trotz dieses Artikels bin ich mir noch nicht sicher ob ich nicht auch noch Reviews zu den einzelnen Filmen verfasse…immerhin gibt es da soooo viel zu sagen😉

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