Kinofilme August bis Oktober – Mein persönliches Ranking

Huiuiui, ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie es mich gerissen hat, als ich eben realisiert habe, dass ich tatsächlich bereits seit August kein Kinoranking mehr hier veröffentlicht habe. Bevor ihr nun alle fragt, nein, das lag nicht nur an meiner allgemeinen Faulheit und dem phasenweise einsetzenden Stress, sondern auch daran, dass ich in den letzten Monaten tatsächlich eher selten einen Kinosaal aufgesucht habe – hoffentlich lässt sich hier kein Trend erkennen! Nein, mal Spaß beiseite, ich werde Anfang nächsten Jahres mal ein paar Sachen hier auf diesem Blog ein wenig verändern und spiele deswegen schon länger mit dem Gedanken, ob ich aus diesem monatlichen Format nicht eines mache, welches nur quartalsmäßig erscheint – was würdet ihr denn davon halten? Lieber mit dem monatlichen Zyklus weitermachen, auch wenn dann ab und an nur sehr wenige Filme vorgestellt werden, oder lieber ein solcher Beitrag im Quartal, dafür mit mehr Filmen, die es zu reihen gilt? Hinterlasst mir doch einen Kommentar mit eurer Meinung zu der Sache. Aber nun genug der Einleitung, kommen wir endlich zum Ranking jener 10 Filme, die ich in den vergangenen 3 Monaten gesehen habe. Sollte es zu einem Film eine ausführliche Rezension von mir geben, verlinke ich diese wie üblich mit dem Filmtitel.


Die Enttäuschung

Platz 10: Der König der Löwen (2019) 

Prädikat: Einfach nur unnötig

Lange hatte ich mich gegen eine Sichtung gesträubt, zu viele negative Stimmen kamen mir zu Ohren, zu unnötig empfinde ich die ganze Idee hinter diesen exakten Kopien bereits beliebter Klassiker, und zu ausgebucht waren meine Tage und Wochen. Doch dann war es soweit, ein regnerischer Nachmittag, ich hatte nichts zu tun, wollte gerne mal wieder ins Kino gehen und mein Stammkino zeigte den Film in einer Nachmittagsvorstellung. Und was soll ich sagen, von einem rein visuellen Standpunkt aus betrachtet ist der Film eine Wucht, eine Tierdoku, in der die Tiere plötzlich sprechen können, ja sogar singen…also, zumindest die meisten. Doch sobald man sich einmal an den sanft wehenden Gräsern und traumhaften Kulissen satt gesehen hat, fangen die Probleme an, dann fokussiert man sich nämlich auf die Handlung und die bietet einem eben kaum etwas Neues – und das wenige Neue macht den Film dann auch noch schlechter. Aber bevor ich hier noch in irgendeine Art Schimpftirade verfalle (keine Sorge, eine ausführliche Rezension mit all meinen Gedanken zu dem Film wird noch folgen), schließe ich lieber mit der Empfehlung sich einfach den originalen Zeichentrickfilm anzuschauen, der ist nämlich nach wie vor einfach spitzenklasse.

Das solide bis starke Mittelfeld

Platz 9: Maleficent 2 

Prädikat: Kann man getrost auslassen

Zwar liefert Disney mit dieser Fortsetzung keine Katastrophe ab, aber als wirklich gelungen kann man diese Neuinterpretation eines beliebten Märchens nun auch nicht gerade bezeichnen. Natürlich bieten die Verantwortlichen dem Zuschauer einige nette Schauwerte und Michelle Pfeiffer verkörpert ihre Version einer bösen Königin mit einer solchen Hingabe, dass man als Zuschauer gar nicht anders kann, als sich in ihren Bann ziehen zu lassen, aber alles in allem zählt der Film einfach zu der Kategorie: Kann man mal schauen, tut einem nicht weh, aber übermorgen hat man ihn auch schon wieder vergessen.

Platz 8 : Hobbs and Shaw 

Prädikat: Kann man mal schauen, muss man aber nicht

Ja, ich gebe es zu, ich hatte meinen Spaß mit dieser testosteron-geschwängerten Macho-Spionage-Kloppe, vielleicht auch deswegen, weil ich gar nichts anderes von dem Film erwartet hatte, denn wer das tut, der dürfte einen furchtbaren Abend bei der Sichtung dieses Films verleben. Ohne rosarote Edel-Trash-Brille und der nötigen Einstellung, muss man nämlich einfach sagen, dass die Geschichte hanebüchen, die Dialoge stellenweise grenzwertig und die Effekte einfach nur absolut übertrieben sind, aber – uh, seht ihr das, da hängen mehrere Autos an einem Helikopter…wuhuu!

Platz 7: Gemini Man 

Prädikat: Kann man mal schauen, muss man aber nicht

Na gut, jetzt kommt die große Enthüllung: die hier angewandte Verjüngungskur Will Smith betreffend schaut in manchen Szenen tatsächlich atemberaubend gut aus! Und ja, den Aufmerksamen unter euch wird der Zusatz „in manchen Szenen“ sofort ins Auge gesprungen sein, und abermals ja, ihr schlussfolgert daraus ganz richtig, dass es im Umkehrschluss nicht in allen Szenen der Fall ist. Vor allem in ruhigen, eher unbeweglichen Szenen meint man, den leibhaftigen Fresh Prince vor sich zu sehen; in actionreichen Szenen, wo sich der CGI-Charakter dann aber mal bewegen muss, verliert der Effekt plötzlich sehr stark an Glaubwürdigkeit. Aber sei es drum, der Zuschauer bekommt nämlich neben ein paar Szenen mit einem blutjungen Will Smith durchaus noch mehr geboten, was die Sichtung zwar zu einem leicht generischen aber durchaus auch recht unterhaltsamen Erlebnis macht.

Platz 6: Once upon a Time…in Hollywood 

Prädikat: Ein Blick kann nicht schaden

Tatsächlich ging es mir mit dem neuesten Streifen von Regieass Quentin Tarantino ähnlich wie vielen anderen, ich wollte einfach nicht so recht warm werden mit der, nun ja, sagen wir einmal „Geschichte“. Ich setze das Wort hier unter Anführungszeichen, da man bei diesem Film kaum von einer klassischen Geschichte, im Sinne einer handlungsgetriebenen Narrative sprechen kann. Viel mehr nimmt der Zuschauer den Platz eines stillen Beobachters ein, der dem Leben und Treiben zweier Leute aus dem Showbiz der 60er Jahre in Hollywood folgt. Und hier liegt ein wenig die Krux, denn diesen Liebesbrief an jenes goldene Zeitalter können eben nur jene Leute wirklich entziffern und verstehen, welche sich mit dieser Zeit auskennen. Wer nicht zu diesem erlesenen Kreis gehört, der bekommt zwar auch noch etliche einprägsame Szenen, herausragende Schauspieler und einen äußerst überraschenden Klimax geboten, aber zwischen den Zeilen wird er dennoch nicht lesen können.

Platz 5: Es Kapitel 2

Prädikat: Hält das Niveau des Vorgängers

2017 war selbst für jemanden, der nicht so viel mit dem Horrorgenre anfangen kann, wie ich es auch bin, ein äußerst überraschendes Jahr, schließlich lieferte Muschietti mit seiner neuen Adaption des ersten Teils des Horrorklassikers von Stephen King eine moderne Genreperle ab. Anders als bei der 90er TV-Version hat es Muschietti geschafft, dass Teil 2 qualitativ mit dem ersten Teil mithalten kann und für jede Menge Gänsehautmomente sorgt, auch wenn sich die Horrorelemente mit Fortschreiten des Films etwas zu kannibalisieren beginnen.

Platz 4: Zombieland 2 

Prädikat: Eine gelungene Fortsetzung, die noch eine Schippe drauf legt

Dank eines vorverlegten Screenings zu Halloween, konnte ich die Fortsetzung der beliebten Zombie-Survival-Komödie bereits im Oktober sehen. Und eines muss ich, als jemand der den ersten Teil zwar „ganz nett“ findet, aber eben auch nicht mehr, hier ganz klar und deutlich sagen: ich hatte wirklich sehr viel Spaß im Kino mit dem zweiten Teil. Das liegt auch daran, dass der Film alles noch ein bisschen mehr auf die Spitze treibt, mit noch mehr Klischee spielt und die besten Elemente aus dem ersten Teil noch hervorhebt. Natürlich ist der Film nicht perfekt aber für mich hat er seine Aufgabe, nämlich mich über seine Laufzeit hinweg zu unterhalten, hervorragend gemeistert.

Platz 3: Gut gegen Nordwind

Prädikat: Sehenswert

Hier war ich im Vorhinein äußerst skeptisch weil ich die Buchvorlage von Glattauer als wunderbare, gänzlich anders aufgebaute Liebesgeschichte ansehe. Da das Buch unter anderem auch sehr von seinem Schreibstil lebt, konnte ich mir nicht so recht vorstellen, wie man diesen modernen Briefroman stimmig in einen Film transponieren könnte, doch zum Glück bewiesen die Verantwortlichen hier, dass sie tatsächlich eine gute Idee für die Umsetzung hatten und verstanden diese auch gelungen auf die Leinwand zu bannen. Da fallen dann auch die kleineren bis größeren Änderungen nicht wirklich ins Gewicht, da sie dennoch stimmig und in Hinblick auf das anderen Medium sinnvoll wirken.

Die Highlights

Platz 2: Ad Astra 

Prädikat: Besonders sehenswert

Hypnotisch, bildgewaltig und zutiefst emotional – Brad Pitt und James Gray bieten hier einen Sciene-Fiction-Film wie man ihn nur alle paar Jahre, wenn überhaupt, einmal zu sehen bekommt. Hier wechseln sich temporeiche Actionsequenzen mit beinahe kontemplativen Einstellungen, begleitet von philosophischen Gedankengängen aus dem Off, ab, die Kamera bleibt dabei stets ganz nahe an Pitt, dessen Aufgabe es somit ist, das Geschehen einzig und allein auf seinen Schultern zu tragen, und man, dieser Mann weiß einfach was er da macht. Ein paar Voice-Over-Zeilen weniger, ein Drehbuch, das ein bisschen weniger mit dem Zaunpfahl hantiert, und der Film hätte es tatsächlich auf Platz 1 hier geschafft, so reicht es nur für einen wirklich sehr guten Platz 2.

Platz 1: Joker

Prädikat: Besonders sehenswert

Viele Kontroversen zeichneten sich bereits im Vorfeld zum Erscheinen dieser ganz anders gelagerten Comicverfilmung ab. So überrascht es auch nicht, dass der Film nach Erscheinen äußerst polarisierend aufgenommen wurde. Ich befinde mich dabei ganz eindeutig auf Seiten der Befürworter des Werkes und ließ mich gerne von einem unglaublich aufspielenden Phoenix immer tiefer in seine Abgründe hinabziehen.


Und das war es auch schon wieder von meiner Seite aus…wie immer würde mich an dieser Stelle natürlich interessieren, welche Filme ihr in der vergangenen Zeit so gesehen habt und wie eure Meinung zu diesen Sichtungen war? Außerdem würde ich mich freuen, wenn ihr meinem Aufruf aus der Einleitung folgt und mir mitteilt, ob ihr dieses Format lieber monatlich lesen möchtet oder eine vierteljährliche Veröffentlichung sich attraktiver für euch anhört?

Danke für’s Vorbeischauen und bis zum nächsten Mal – stay tuned…

 

8 Antworten auf „Kinofilme August bis Oktober – Mein persönliches Ranking

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  1. Bei König der Löwen gebe ich dir Recht, Once upon a time sehe ich besser, Es2 dafür etwas schlechter. Joker fand ich auch stellenweise richtig gut, für den großen Wurf hat es dann mMn nicht gereicht. Sonst schau dir Parasite an, der hat zumindest bei mir große Chancen auf der Jahresbestenliste zu stehen

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    1. Parasite will ich auf jeden Fall noch schauen, von dem hab ich bisher nur gutes gehört…gestaltet sich aber zur Zeit und in meiner Gegend hier gar nicht so leicht. Aber dieses Wochenende hab ich mal ein bissal Luft, da sollt sich der hoffentlich endlich ausgehen…

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  2. Joker und Ad Astra waren auch für mich Highlights der letzten Wochen. Beides tolle Filme, die in meinen Jahres-Top10 sicher zu finden sein werden, Joker vielleicht sogar ganz oben. (Da bin ich noch am Grübeln, ob nicht doch noch Mid90s die Nase vorne hat bei mir.)

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    1. Mid90s hab ich leider verpasst…wurde bei uns nur an einem Tag als Sondervorstellung gezeigt und da konnte ich leider nicht. Aber den werd ich auf jeden Fall bei nächster Gelegenheit mal nachholen…hab da schon viele sehr positive Stimmen dazu gehört.

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